Dienstag, den 9. Juli

 

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Im neuen SPIEGERL ein Artikel zu Beuys, den sie nun fertig machen. Vor einiger Zeit noch einer der Säulen Heilige, den anzutasten einen Fluch nach sich zog, wie Bekenntnis gegen die Moderne. Jetzt ist er freigegeben. Im Text des veröffentlichten Briefes wird der Leser, wie er den Brief zu verstehen hat, als den eines Verräters an der guten Sache Kunst. ASls ich ihn damals fragte, offen, auf dem Podium der Hochschule in Berlin der Künste, nach gewissen Auffäligkeiten und Nähen zur Hitler-Zeit, war er bestürtzt. Noch war er geschützt und ich der der störte. Aber er verstand die Fragen nicht als von einem Gegner.

Diese eigentlich elende und verlassene DDR Garage zum weissen Tempel des Hofes gemacht drohte zu stürzen. Das Dach brach vom Schnee. Die Wände wurden schäbig. Lohnt es, ohne Fenster und Türen, als Ort der Sommerfeste, sie zu erhalten.Mit einem Sommer-Fest nun an der Trebel vorbeiziehend.

Das Dach ist wieder instand gesetzt, dürftig wie der Bau gemäss. Und so mags halten. Bis zum nächsten Mal, als Gehäuse unserer Dürftigkeit erhöht. Für besondere Zwecke , zuletzt des grossen Königs Projektionen. Durchs ferne Loch im Stehen zu sehen, wer wollte.

Die neue Lampe schafft neuen Anblick des Hauses. mehr als gedacht, vorher bedacht. Der Abend wird es weisen.

Eine Mail fragt nach einem Text zu Richard Wagner im Jubeläums-jahr zum "Missbrauch des Erlösungsmythos oder sind alle Wagner-Fans Nazis?" 500 000 Mill Leser.

Schon der BR neulich bat um einen Beitrag, der den Missbrauch nicht auslasse.

Leitlinien der öffentlichen Medien. Und man weiss, was zu sagen ist.

Eine Anfrage, ob nicht auch auf der anderen Seite ein Pferd auf den Rasen könne. Wo vor kurzem noch der Beton der Kaphof der LPG als Produktions-Stätte der landwirtschaftlichen Kooperative die Koppeln als Maschinen-Hort verwendete, missbrauchte, nun wieder Pferde?
RW spricht am Ende des Parsifal von Erlösung dem Erlöser. Und er spricht von Bühnen-Weih-Fest-Spiel ohne Applaus und nur dort aufzuführen, wo er dann stirbt. Und. Nur die Waffe heilt, die die Wunde schlug.

Bekennnis der Musik. Nicht alle Kunst? Und über den Bühnen-Abend hinaus.

Bei Verdi, gleicherweise 200 Jahre alt, und ein National-Held und Meister, fragt da keiner.

Was wollte der Meister aus Bayreuth, ist Missbrauch sogar nötig? der Gebrauch des Gewollten eher gefährlich? Niessbrauch angebracht, Aneignung zu eigenem Nutzen, der kleinen Nachfolgenden ohne Landesverweis.
Doch wer schützt das Land, das Haus? einen kleinen Hausverweis erhoffend, wissen wir, wer die Aufträge zu denken und zu beklatschen verteilt. Immerhin langweilig war der Meister nie.
Aber als wahrer Schlüssel allein zur Geschichte und seinem Leben zu wenig, beginnt es, wo wir uns ernstnehmen.
An solchen Abenden, an solchen Plätzen der Not-Erfahrung gut nachzudenken, wozu und das alles. Weltenverweis für den, der das Heil der Welt schmäht ? und das ist bei Wagner immer die Kunst. Seine Musik gewordene Erkenntnis.
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das Beste was wir dazu haben
und warum es lohnt das gemacht zu haben


'Was bleibet aber, stiften die Dichter.' Der Dichter ist jener, der im voraus das Seyn stiftet - vorausprägend gründet u. im ersten Nennen u. Sagen das Seiende ins Seyn hebt. Hölderlin hat die neuanfangende Not unseres geschichtlichen Daseins vorausgestifet, damit sie uns erwarte. Und unsere Not ist die Not der Notlosigkeit, der Unkraft zur ursprünglichen Erfahrung der Fragwürdigkeit des Daseins. Die Angst vor dem Fragen liegt über dem Abendland; sie bannt die Völker in altgewordene Wege u. jagt sie flüchtig zurück in morsch gewordene Gehäuse. Erst die Not der heutigen Trauer über den Tod der Götter, die in sich aber ist das bereite Erharren, macht hell u. bereit für die neue Stiftung des Seyns. Die Grundstimmung aber ist kein bloßes Gefühl, sondern die Grundmacht des Daseins, die der Erde u. Heimat verbunden ist; die Trauer ist Mittrauer mit den 'heiligen Wasser' - den Strömen.

s.u.