Donnerstag, den 26.Juli
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ddp: So ganz unproblematisch sind die «Meistersinger» ja nicht. Das NS-Regime hat sich mit dieser Oper gefeiert...
Wagner: Stimmt schon, an einem Ort wie Bayreuth muss man das mit einbeziehen. Allerdings ändert sich ja auch der Blick auf ein Werk im Laufe der Zeit. Und mich interessiert bei den «Meistersingern» ein ganz aktueller Blick. Sicher werde ich nicht die klassischen Erwartungen bedienen - das ist klar.
ddp: Wie darf man sich das vorstellen?
Wagner: Ich deute das Werk ideologiekritisch. In den «Meistersingern» wird eine Diskussion über Kunst geführt, über Tradition und Fortschritt. Nürnberg, das ist für mich eine geistige Haltung, die für die Tradition steht.
ddp: Nicht erst seit Adorno werden die «Meistersinger» immer wieder mit dem Antisemitismus in Verbindung gebracht. Für Adorno war Beckmesser - der unsympathische Verlierer - eine Judenkarikatur.
Wagner: Gerade bei Beckmesser gibt es ja so viele Interpretationen, unter anderen die von Ernst Bloch. Der nähere ich mich sehr an. Den Beckmesser nehme ich also sehr ernst, das ist ja auch musikalisch begründet.
Buhrufe für Katharina Wagner bei Bayreuther Regiedebüt
Bayreuth - Das mit Spannung erwartete Bayreuther Regiedebüt von Katharina Wagner mit der Oper „Die Meistersinger von Nürnberg” ist beim Publikum auf gespaltene Reaktionen gestoßen. Lautstarke und lang anhaltende Buhrufe hallten durch das Festspielhaus, als sich die 29-jährige Tochter und mögliche Nachfolgerin von Festspielleiter Wolfgang Wagner nach der Premiere zeigte. Die Regisseurin erhielt aber auch ermutigenden Applaus. Wagner will in ihrer Inszenierung das Aufeinanderprallen von Tradition und Fortschritt zeigen.
Mittwoch, 25. Juli 2007, 23:36 © RZ-Online GmbH & dpa-infocom
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Empfang nach der Premiere im Schloss
ohne Wolfgang Wagner