Projekt Nossendorf

An die alten Ur-Freunde aus dem Nossen-Dorf der Kindheit in Pommern

Wollt ihr
Niemand will euch etwas wegnehmen bringen eher, wohin denn sonst, Ernte des Lebens, was in der Welt erfahren aus über 50 Jahren, seit ich wegging.Nach dem Ende der Scheunen, Ställe, Bäume, des Hofs wieder Kirchturm, Garten und Park, den Kirchturm vielleicht und den Teich, über den ich als er trocken war, zur Schule gegangen. Das Pflaster wieder und die Störche auf dem Dach aus Stroh, wenn es gelingt, Blicke durch die Koppeln mit Pferden, Kühen, Schweine davor und Hühner, Puten, Enten herum, wenns geht. Apfelbäume, Birnen und Kirschen, wie damals, ein Zentrum, zu wissen wozu.
Feste mit Gästen, wie in Schleswig-Holstein, Musik oder aus Büchern zu lesen, Bilder der Eingeladenen, warum nicht. Filme und Töne, ganze Scheunen voll, Modelle und Kleider oder Alben der Reisen durch Geschichte, durch die ich gekommen und zu erzählen von den Orten wohin ich dies N. von damals brachte. Darf ich es sagen, fast geniert es mich, aber ist doch euch zu ehren auch, also Paris wär da zu nennen, zuerst, dann New York, ja, und Buenos Aires zuletzt, oder London hat seine Geschichte und all die anderen Rom, Madrid, Lissabon, Amsterdam, Brüssel, Moskau auch aber erst als wir frei wieder waren, als Freund und gerne aufgenommen so. Los Angeles, San Francisco, Cannes und Venedig, Edinburg, überall wart ihr.Nun bring ichs euch zurück, wenn ihr wollt, an die Trebel, die noch ist, wie damals. Komme nicht mit Geldsäcken, aber doch wohl Möglichkeiten, etwas wieder zu errichten.Vielleicht, hoffentlich von privaten Freunden einer solchen Tat oder öffentlichen Interessenten, für das, was wir da tun, dann, wenn ihr wollt. Helft. Denn der Platz müsste wieder frei werden, drum herum und eure Augen sollten es verstehen wollen. Die Hände und Herzen.

Warum hierher. Wo doch woanders das Wetter besser, wärmer, freundlicher umgegangen mit den Dingen, des Lebens, und auch Arme offen wären. So wie man nach Saat und Pflege, die Ernte heimfährt. Vielleicht. Zu prüfen auch vor euch. Wie es besteht. Vielleicht auch zum Andenken des Vaters, den ihr gekannt und den anderen eine Legende, ein Gerücht. Wie er schuldlos bezahlt, den verlorenen Krieg. Der die Gefangenen immer gut behandelt, nie Heil Hitler gesagt, von den Russen geschützt, darum, eingesetzt sogar, sein Land zu verteilen von denen, die dann kamen, der nie geklagt hat, es genommen als Buße. Ein guter Mann. Also auch ihn zu ehren. Vielleicht.

Nun ein Modell? Wie es sein könnte, wozu und, wenn es gelingt, unter uns, wem sonst. Zusammenkommen nicht nur im Sommer, auch im Winter, wenn die Nächte kälter sind und dunkler als sonstwo. Archiv für Gäste der Interessierten aus den Orten, die ich einmal besucht, und Werkstatt, wie die Schreinerei mit Yadzek aus Polen damals, oder den Sattler Schrader und den Schmied Plog für die Hufe der Pferde und Deichseln der Wagen.Und ihre Räder. Für Film nun und was auch diese Zeit vermag, wenn wir wollen.

Nein, wir haben kein Recht, es nicht zu tun, wenn wir es wollen, abzureißen statt zu versuchen, was geht, immer wieder, gegen Jahrhunderte nein, und seis der Anus der Welt/Geschichte/Deutschlands. Wenn ihr wollt, werden wir es versuchen. Ohne, gegen euch sicher nicht.

Wenn alles so geht, wie gedacht, wird das Haus wieder dastehen, leuchtend wenn auch einsam und bloß, wie eine realisierte Erinnerung aus den Alben der Kindheit, die auch ihr lange nicht mehr gesehen... Auf betonierter Erde der letzten fünfzig Jahre, wüst und leer, wie es deutlicher nicht geht. Aber da... Und offen. Jedem sein Teil. Euch zuerst. Wem sonst. So der Garten und Park also von Grund auf, nach den alten
Plänen für alle. Die Linden, der Tulpenbaum, die Eiben, der Nussbaum, die
Sommerscheiben, Boskop, Zitronen, Erdbeeräpfel, Krummstengel und Schornsteinfegen, dazu die Birnen, klein aber würzig, wie sie keiner heute mehr auf den Märkten findet, alles, dazu die Dahlien, Schwertlilien, Korbnelken, Kalendula, weiß nicht, wie wir das nannten, damals, ihr, Levkoyen, die werdet ihr kennenlernen und die Nachtviole, eine alte Pflanze. Dies. Aber die Geschichte von euch, dazwischen, soll auch sein... Mit der Zugabe dessen, woraus wir sind, heute und was wir können und wollen, wenn gut geleitet, aus dem Erfahrenen. Die Trebel ist noch da. Im sommer mit Schilfgrün und Entenflott, auch Wasserrosen, die gefährlichen, zum Baden, nach dem Weg durch die Felder hinab hinter die Schlehenbüsche für Nachtigall und Elstern, barfuß, vorbei an Kornblumen und Mohn, zwischen Hafer, Weizen oder Roggen, unter dem hohen Himmel so lange nicht gesehen. Im Winter, die Überschwemmungen, für Schlittschuh und Peikschleedn ein Paradies durch Wälder und Auen bis Volksdorf und Wotenick, ins Beestland, schon im Mecklenburgischen.

Weg also die Scheunen. Kein Gebrauch mehr, für Störche auf dem Strohdach vor meinem Zimmer oben, und im Winter die Labyrinthe der Höhlen, über den dampfenden Kühen. Nun also auch die Ställe fort um den Küchenhof  für Schweine und Pferde, niemand weiß, warum. Oder doch ? Wohl denen, die das taten, nie vom täglichen Gebrauch bekannt, als die Kartoffeln, heiß und frisch in den gewärmten Händen mit Salz uns lieber waren als mittags das Essen zuhaus, überpustet und den Schweinen gestohlen, im November geschlachtet, mit Tolatsch aus dem noch warmen Blut mit Mehl und Rosinen, mir ein Graus. Nein, sie hatten kein Recht da einzugreifen, nachdem es alles vorige gerad noch überstanden.Wir werden neue Gehäuse bauen, auch ihnen zu Ehren, den Schwalben in den Ställen die da wohnten mit uns, für das, was schon ist, von weither, werden andere einladen und neues wird entstehen. Ganz still und einfach . Aber ich weiß schon wie. Zweimal in Kassel und auch in Berlin viele und große Räume voll. Und in Madrid ein ganzes Haus voll Leben, Zeit und der Filme, Theater, Bücher.Arbeit. Es geht schon. Alles in Gedanken bisherige wie eine Übung. Wohin sonst. Fernab. Und war doch immer so gedacht, dort zu passen, woher es kam. Und kommt. Und wieder soll.

Warum dies

Nossendorf in Pommern.wo die Füchs und Hunde sich gute Nacht sagen.Vielleicht eben aus der absoluten Totalität des Nichts nach altem preussischen Ursprung gerade jetzt heute etwas nochmal versuchen, wie Kultur mit, aus der Technik unserer Zeit und als Ernte eines Lebens hier zu gründen, was Modell wäre auch für andere Fälle solcher Art. In europäischen Dimensionen.Wenn etwas wegzuschaffen wäre, dann doch wohl die Relikte der DDR/LPG Hinterlassenschaften aus Plattenbauweise direkt auf und in den Hof aller weggerissenen historischen Scheunen und Ställe für Pflanzen und Tiere, was nun nichtmal den Maschinen noch dienlich ist.

Wer heute Film meint, braucht kein Kino mehr und Fernsehn und kein Laboratorium. Wie früher nur ein Papier nötig war und etwas zu schreiben, damit Gedichte entstehen, so haben wir heute die entsprechenden Werkzeuge/Apparate, wenns einer kann. Und er kann überall sich richten, das Entstandene hinzusenden. Es braucht nur einen Platz, von wo es geht.Wie hier der Leere, Stille, mit der Fülle der Geschichte.Aus eigener und lokaler und Landesgeschichte. Es können auch Dinge sein aus dem Archiv des Lebens/Werks, wie täglich Neues.Von dort und über All. Vorstellbar und zu suchen. Fernab und noch da.Von einem Ort zum anderen. Über die Grenzen, Kontinente, dem einzelnen zugänglich, nicht im Saal, nicht in der Gesellschaft der Zensur öffentlicher Programme oder Correctness. Von einem zum anderen. Über All.

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