Mittwoch, den 25. Januar und >

kom. aus D >

So entstanden die Aufnahmen für den Volker Koepp-Film Gehen und Bleiben am 3. Juli 2021 in Nossendorf zur Figur des Uwe Johnson. Aber auch zum Thema überhaupt. Zuerst unter der Linde. Mit Erinnerungen an unsere Rostocker Uwe-Johnson - Zeit vor dessen Weg in den Westen 1953. Also das Gehen.
Dann aber entstand die Frage nach dem Gehen 1945 des Vaters hier in N. und damit von uns allen. Und darin die Erinnerung an des Ende des Krieges als die Russen kamen. In Demmin.
Und damit gings los, zu erzählen, wie das war. Wo wir uns versteckten, dort unten im Graben durchs Feld vor dem Wald, heute alles zugewachsen in den Koppeln davor. Denn hier waren erste Bomben gefallen, das Haus nicht getroffen, aus Angst vor der Nacht also der Graben.
Und die Kamera saugte sich fest, wie die Mikros mit dem Windschutz horchten, wo und wie das war,
als die Stadt Demmin brannte bis heute und der ganze Wolde-Forst auch explodierte, die Waffenschmiede der V1 und V2 für Peene-Münde, voll der Russen in den Baracken im Krieg.

Das wir sahen und hörten, zitternd was noch, und sie kamen, kein weibliches Wesen blieb verschont, und die da zu sahen waren zu klein und schrieen, damit ein Lärm war. Nun alles in voller Blüte Anfang Juni, ein Monat nach dem Mai und 76 Jahre da nach. Aber Geblieben. Wohin denn sonst. Das Leben in der Waage, zumindest das des Vaters. Als Besitzer des Gutshauses voller Flüchtlinge in jedem Zimmer.

Das wollte er wissen für seinen Film und so fingen wir den unseren zu diesem Demmin heute 30 Jahre nach dem Fall der Mauer unter den Geblieben dann an. Mit eben dieser Szene. Aber wir mit den Fotos zu den den Aufnahmen des Films zum Gehen und Bleiben nun.
Kennen gelernt haten wir uns zusammen mit Michael Succow, dem Kämpfer die Natur (altern. Nobelpreis) in Klempenow bei der Vorführen ihres letzten Films >
Wenn nun diese Eingangsszene vom Mai 1945 hier zu einem Film über Demmin gesetzt ist 75 Jahre danach, liegt eine Tragöde über der Stadt und dem Land, schwer darzustellen und vielleicht im ganzen Ausmass als Lähmung von innen zu verstehen. Wir haben es dann versucht. Vielleicht umsonst für dieses Land und diese Generation noch.
Wir nannten diesen Film aus Demmin dann Demminer Gesänge, Demmin Kantos, alle Töne von dort zu den Bildern des Tagebuchs über 5 Sommer vom Versuch sich wieder zu besinnen, woher und Wozu. In zeitweise wieder errichteten Bauten am noch immer leeren Markt im Zentrum der seit dem gelähmten Stadt. Sperrig und lang mit den Angeboten da rauszuzkommen. Wen soll das interessieren. Wo abgezählt wird nach ganz anderen Kriterien zu überleben. In wieder kriegerischen Zeiten. Zwischen Ost und West.
Dieses Demmin, warum soll das interessieren, Touristen, Kinofreunde in einer Berlinale - es sei denn wir machen das nicht nur interessant, aber vielleicht zu dem, was man nicht will, dort. Wo aber Rettung wäre. Wie in Demmn auf kurze Zeit raus aus dem Käfig. Das wir es machen konnten, auch nun als Film, ist schon viel. Denn so wurde Demmin eine besondere Stadt.
Ihre Kerze brennt heute früh immer noch. Danke.