Samstag den 30. August

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WER BIN ICH?

Wer bin ich? Sie sagen mir oft,
ich trete aus meiner Zelle
gelassen und heiter und fest
wie ein Gutsherr aus seinem Schloss.

Wer bin ich? Sie sagen mir oft,
ich spräche mit meinen Bewachern
frei und freundlich und klar,
als hätte ich zu gebieten.

Wer bin ich? Sie sagen mir auch,
ich trüge die Tage des Unglücks
gleichmütig, lächelnd und stolz,
wie einer, der siegen gewohnt ist.

Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen?
Oder bin ich nur das, was ich selbst von mir weiß?
Unruhig, sehnsüchtig, krank, wie ein Vogel im Käfig,
ringend nach Lebensatem, als würgte mir einer die Kehle,
hungernd nach Farben, nach Blumen, nach Vogelstimmen,
dürstend nach guten Worten, nach menschlicher Nähe,
zitternd vor Zorn über Willkür und kleinlichste Kränkung,
umgetrieben vom Warten auf große Dinge,
ohnmächtig bangend um Freunde in endloser Ferne,
müde und leer zum Beten, zum Denken, zum Schaffen,
matt und bereit, von allem Abschied zu nehmen?
Wer bin ich? Der oder jener?
Bin ich denn heute dieser und morgen ein andrer?
Bin ich beides zugleich? Vor Menschen ein Heuchler
und vor mir selbst ein verächtlich wehleidiger Schwächling?
Oder gleicht, was in mir noch ist, dem geschlagenen Heer,
das in Unordnung weicht vor schon gewonnenem Sieg?

Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott.
Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott!

Dieses Gedicht schrieb Dietrich Bonhoeffer im Militärgefängnis Berlin-Tegel und legte es einem
Brief an seinen Freund Eberhard Bethge am 8. Juli 1944 bei.

4x hat der jetzige Bürgermeister, der auch der vorige war, und der zu verantworten hat, wofür er sich nicht verdient gemacht hat, geschworen nie mehr
zu kandidieren
nicht mehr zur Verfügung zu stehen
ganz gewiss nicht und eben nie mehr.

Vor den Wahlen und so danach.
2x vor der Gemeindeversammlung am 6. Mai und am 1. Juli und so 2x in der Zeitung schriftlich vor den Wähler selbst.

Als er jetzt doch wieder antrat, stellte er die Bedingung, dann aber nicht, wie vorgeschlagen nur die Hälfte der Zeit, um dann einem Jüngeren das Amt zu übergeben, niemand sonst, nur er und die ganze Zeit.

Was kann man so einem noch glauben. Und so sehen die von ihm zu verantwortenden Dinge der Gemeinde auch aus. Noch mal 4 Jahre die lähmende Starre in Grau voll Zäunen sind zuviel. Wenn das Dorf überleben will und die Menschen der Gemeinde. Sie haben anders gewählt.

Dieser Bürgermeister und Amtsvorstehen von N. trat zurück, als man Unbilliges vom ihm verlangte 1933.
Nämlich einen kommunistischen Mitbürger verhaften zu lassen und so den neuen Machthabern amgtlich auszuliefern.

Die Bilder dieses Gedichts verwenden eine Welt, die mit seinem Tode untergegangen ist.

Hier heute tritt niemand mehr vor seinen Haus, das ein Schloss war. "gelassen und heiter und fest," den Tod auf sich zu nehmen, der ihm bestimmt ist, wenn es verlangt war, durch seine Haltung, für etwas zu stehen, was mehr war als dieses Leben. Auch für uns.

Gelassen, heiter und fest.
Dafür?

Einstimmig stimmten sie ihm zu, denen er versprochen, nicht mehr anzutreten. Auch die, die gegen ihn und solches angetreten, es besser zu machen . Das Verfahren der Demokraten sieht Stimmenthaltung vor, wenn man nicht gegen eine Lösung ist, aber mit dem Verfahren nicht einverstanden ist oder gegen andere Umstände Einwände hat. Diese Chance wurde nicht wahrgenommen. Warum. Hatte man sie nicht dafür gewählt. Mitmacher, abnicken nannten sie es, was jetzt geschah. Seid vorsichtig.
zugeschickt aus Berlin G. nach dem Zitat gestern B. aus dem Gedächtnis nun im Original. Wer sie wren, wofür gestorben. Und uns zu Mahnung ihrer Welt.