Dieser Tage sprechen sie wieder gerne von der Regie wie von einer Kunst.
Oft ist das Licht weggegeben an Lichtdesigner, die Besetzung an in Vorspann genannte Mitarbeiter, an Beschallungsingenieure, wenn es um Töne geht, an Dramaturgen, wenn es um das Lesen des Umfelds geht, der Orte oder die Geschichte, den Geist der Zeiten.
Z. ist gerade abgegangen und einer seiner Mitstreiter (I.N.)nennt ihn den Grössten, qusi als Gröraz seiner Zeit. Seltsam, was den Managern der Werbebranche als Selbstregelung untersagt ist, sich vor anderen solcherart herauszustreichen, ist nun von einem der Aufklärungs-Leute als mass wieder aufgestellt. Unter sich. Das Wegtreten der anderen Helden des Gewerbes. Nachmacher, keine Erfinder. Was sie anmassend sein wollen, mit Ach und Krach.

Betrieb. Würde sie sagen.

Aber etwas anderes soll hier interessieren, was dazu gehört als Feldzeichen des Erfolgs solcher Art. Gleichfalls kommt eines der seltenen Zeugnisse aus den Kulissen zum gleichen Fall Z. auf den Tisch. Da wird Z. von einem Beteiligten auf der Bühne als Kotzbrocken benannt, wie er sie alle ferigt machte, mit Wechselbädern von liebevollem Streicheln und peitschenden Schlägen, bis sie kaputt sind, und er daraus seine Welt baute. Aus solchen Demütigungen? schon immer trauriges und heimlich zugeflüstertes Kennzeichen dieses Berufs, aber heute erwünscht. Sie wollen keine Interpreten sein.

Kunst?
Möchtegern Kunst.

So weiss man es von von Fassbinder, und so waren sie ihm alle hörig, da er Erfolg brachte an der Öffentlichkeit, so von W. Schröter. gegenüber seiner liebsten Dame. So von Neuenfeld, so von Stein. Fassbinder schändete den Ludwig-Abrünnigen durch Nacktszenen vor der Kamera mit in der Kälte zusammengeschrumpftem Geschlecht. Und alles lachte.

Ich denke, dass man es den Ergebnissen ansieht. RW nahm seine Kunst als Erlösung von den Übeln seines Charakters. Kortner, den bewunderten Meister, erlebte ich anlässlich der Shylockaufnahmen als gemeines Untier, der sein eigenes Lebensdokument gefährdend mich derart herausforderete, dass ich ihn übergehend die Aufnahmen gegen ihn quälend erzwang. Beim Rache-Shylock war es ohne Abstriche am Ergebnis möglich. Ich selbst hatte am eigenem Leibe erkannt, dass er war wie sein Ruf, den ich durch lange heimliche Studien prüfte(Kabale und Liebe Probe), nämlich wie das ensteht. vorher gedeutet als Zusammenballung von Spannungen, oft gegen die Ärmsten und immer im Recht des Meisters gegen das Dumme an sich und rundum. Dass er das brauchte zu seiner Kreativität, bis zu Selbstzerstörungen, an den anderen.

Da gibt es die anderen ohne Biss, damals Schweikart, immer nett und erzählend, aber kein Vergleich zur archaischen Wucht dieser alttestamentarischen Phantasie Kortners.

Vorher gabe es die Nölte und Lietzau und Oskar Werner. Also durchaus keine Langeweile auf den Theatern vor ihrem Erscheinen 68, von Veit Halan hört man Ähnliches an Berserkertum. So von Preminger, Stroheim, in Hollywood. Es liegt im Gewerbe, und wir sprechen nicht von privaten Finsternissen gegen reinigende Kunst. Es ist der Prozess der Herstellung selbst gemeint. Und nicht gemeint ist Laune aus Stimmungen, sondern der Zerstören von Menschen als Handwerk bei der Herstellung von neuen Gebäuden ihrer Taten, an den sie sich dann alle laben. Bösartigkeit als Zwang. Und alle wissen es. Keine Peitsche von Klassenfeinden und Rassisten -dem Krieg Geschlecht gegen Geschlecht schon eher vergleichbar-, schlägt treffender, vernichtender, und alle machen mit. Es gehört zu den Regeln nicht darüber zu sprehcn, was man weiss. Gerade die, die von Aufklärung leben, von sozialer Moral, von Lebenslügen, Sittenwächter der Kunst. Nicht wo eine/r gross rauskommen will, da fliegen schon mal die Fetzen, Ausbeutung als ästhetisches Prinzip, Schändung als Ziel der schöpferischen Selbsterkenntnis. Schöpfung ad absurdum geführt.

Aber nicht nur die der Bühne und des Films seien hier genannt. Quälen nicht die der darstellenden Kunst anderer Branchen gleichermassen sich und die Welt mit ihren ästhetischen Zerstörungen, Augen, Ohren und Herzen? die diesjährigen Verantwortlichen des Tristan von 2005(besser nun flüstern die von vor 4 Jahren, weil man die Augen zumachen kann) sagen, es müssten die Exaltationen der Liebe in Musik und Worten durch ihre Ausstattung und das Licht und die Bewegungslangeweile und den Schmutz der Gedanken ausgeglichen werden, als Realismus-Ernüchterung der Welt. Gegenschlag in Bayreuth, dem Ort der grossen Bewegungen, die wir beantworten müssen mit dem Nichts. Wieder dies alle spielen mit, Augen zu und durch.

Habe bei soviel Trauigkeit über das Gewerbe zuwischen den menschenhab wohl die mit allem andere einhergehende fröhliche Schändung der Kultur in Gestalt von deren Überlieferung vergessen.

Die Schönheit rettet die Welt > . Sagte Dostojewski. Diese Kunst rettet niemand. Ist ja auch nicht schön, soll es nicht sein. Ihr grösster Fluch. Aber ist es noch Kunst. Arbeit nennen sie das. Was sind wir dann als Mensch. Und wozu das, was da gemacht wird. Verzweiflung wäre ein Motiv, aber so teuer? und bereichernd auf den Konten der Zahlen? I.N. kommt aus derelben Erlebnisgemeinschaft wie Z. Aber die anderen, keine Chance neben dem Bestem solcher Art, wenn das als Masstab gilt, diese Erfahrung und die Reaktion als Vernichtung der Welt.

Nach ersten reaktionen auf den Tetxt.
Habe bei soviel Trauigkeit über das Gewebe zwischen den Menschen dieser Art und dieser Zeit wohl die mit allem anderen fröhliche und nicht zu vergebende Schändung der Kultur in Gestalt und des schöpferischen Geistes vergessen.

 

 

 

 

 

 

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Filme, Versuche auf dem Theater, Bücher, Fotos, Räume entstanden hier ausserhalb der eben beschriebenen Welten. Und nun die Arbeit an einem Ort der Herkunft ausserhalb und mit Anspruch auf eine Schönheit, die heute nicht mehr gilt. Am Ort nicht verstanden, bekämpft, wie vordem die anderen Äusserungen mit den Waffen des Gewerbes, woraus sich die Mittel nährten, wenn mitgespielt werden soll. Nur hier sind die Schläge, Angriffe von einer Bodenhaftung, die nicht dem enstspricht, wenn wir den virtuellen Kosmos betrachten, der daraus entstand. Wie dann retten, für wen und wielange. Und doch. Als Modell unverzichtbar als Konsequenz aus dem Bisherigen. Rettend, wo Gefahr wächst. Noch mal.

Alles hier kommt von woanders her und will was anderes und so ist es wohl anders.
Fluch abwenden. Da helfen keine Zerstörungs-Strategien. Schlimmer, "der Schlimmste", aber nie aus unserem Bösen das Gute wollend. Nicht erlaubt. Wenn es geschieht als Schuld - zu tilgen. Tragik der Welt.

Diese August-Rose kommt vom grössten Entsorgungs-Loch des LPG-Mülls in der Erde, nachdem wir die eiszeitlichen Formationen wieder hergestellt haben und sie uns dafür strafen wollen, aber davon vielleicht ein andermal.

Montag, der 3. August
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