aktuell

Donnerstag, den 9. Oktober
Ilse von Heyden Linden
Bilder aus dem Katalog

Museum/Bibliothek von Demmin im Speicher über der Peene

aktualisiert 13::17h

x

Die Zufahrt über die Peene und den Hafen auf die mecklendurgische Seite . Heute alles verschwunden, Kirche und alle Häuser und autgerecht vielespurig, letztes Dokument in hohem Ton der Figuenbesetzung.

Das Heft mit dem Beginn einer Lebensgeschichte auch hier bewahrt, im Archiv von Demmin. Nachdem aus dem Haus alles in alle Richtung verkauft ist(Antiquitäten B. in Neubrandenburg seit Anfang 1990)

Die Farben und Formen auf der Höhe der Zeit, aber die Motive als Abgesang auf das Ende einer Kultur auf dem Lande, wohinein sie geboren wurde,wovon sie Zeugnis geben konnte, wie Keyserling im Baltikum.
Das Demminer Haus dokumentiert vor dem Verfall
x
Chronistin eines untergehenden Landlebens in der Malerei zu sein, ohne den Zeitsprung in den nationalen Realismus der Zeit mitzumachen und vorher ausserhalb der unteren Welten der Grosstadt, liess sie einsam werden und verstummen. Nach 1930 keine Bilder mehr gefunden(?)
Den Epochen-Crash vorahnend darzustellen war ihr nicht gegeben. Denn nicht nur die Motive sind weg, in ihren Möbeln wälzten sich nicht nur die Betrunkenen, und hindurch jagten die Vergewaltiger ihr Wild des Krieges , das auch sie wurde, und um ihr die Leichen im roten Fluss, alles verkauft und ohne Höhnen mit Schulterzucken verkommen, oder zum Geschäft geworden, nein, die Felder industrialisiert und die Wände und Räume unkenntlich aus Plastik geworden. Nicht mehr ihre Welt. Alle Häuser ihrer Herkunft und ihres Lebens wie die Strassen und Menschen unkenntlich geworden. Den nächsten Schritt in die Darstellung machten andere. Ihre Vision war eine nach innen. Eher im Glühen der umkippenden Farben und Linien bewahrend als in Flammen des Aufruhrs. Der Bruder, ein Mann des neuenOrbits, hielt das Haus in Demmin bis in den späten Tod, auch ihr zu Ehren. Sie war ein Stlle wohl und so ist sie zu ehren. Aber das doch wohl und nicht nur an versteckten Orten. Demmin aber hat eine grosse Chance sich ein Zentrum zu geben, wo vieles sonst verloren ging, durch sie, die es zusammen hält an ihren Orten und durch kluge Hand und Organisationen weiter. Man wird die mit öffentlichen Dingen Beauftragten von heute auch danach beurteilen, wie sie dem Auftrag gerecht wurden, diese treue Tochter des Landes wieder heimzuholen. Und ihren Ort zu geben. Wie sie aus ihm gewachsen. CDF und Runge sind längst verteilt und oft zu spät für die Orte ihrer Herkunft, aber Demmin hätte noch gerade eine Chance seine Chronistin mit Hinterland zu finden.
Nicht Erfinderin der Formen und Fraben, nicht Visionen des Infernos ihres Untergangs, aber nachglühende Feier letzter Höhe.