Dienstag, den 24. Juni

23. Juni 2008, 20:15 Uhr
ENERGIEPASS
Acht Millionen Altbauten ab Juli ausweispflichtig

Änderung zum Monatswechsel: Ab dem 1. Juli müssen Vermieter, Verkäufer oder Verpächter von Wohngebäuden, die bis 1965 errichtet wurden, einen Energieausweis vorlegen können. Mit der Neuregelung soll die Sanierung von Altbauten vorangetrieben werden.

Berlin - Für die Besitzer von rund acht Millionen Gebäuden in Deutschland wird damit ab kommenden Dienstag der Energieausweis zur Pflicht. Nach 1965 fertig gestellte Häuser benötigen den Pass erst ab 1. Januar kommenden Jahres. Bei Nichtwohngebäuden wird der Ausweis ab 1. Juli 2009 verlangt. Der Energieausweis ist ein Dokument, das ein Gebäude energetisch bewertet. Wenn ein Hauseigentümer sein Heim weder verkaufen noch vermieten möchte, benötigt er keinen solchen Pass.

Der neue Pass soll nach dem Willen der Bundesregierung deutlich zur Sanierung bestehender Gebäude beitragen. Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sagte am Montag in Berlin, Ziel sei es, dass bis zum Jahr 2020 jedes Jahr drei Prozent des Gebäudebestands modernisiert werde. Das entspreche rund 520.000 Häusern pro Jahr.

Der Energieausweis könne dabei als Druckmittel dienen, sagte Tiefensee weiter. So setze sich sein Ministerium dafür ein, dass Mieter die Rechnung über die Heizkosten künftig um bis zu zwölf Prozent kürzen könnten, wenn sich der Vermieter energetischen Sanierungen verweigere. Eine Einigung in der Koalition zu dem Thema solle es bis Ende dieses Jahres geben, sagte Tiefensee.

Nach Schätzungen des Bauministers könnten durch umfangreiche energetische Gebäudesanierungen bis zum Jahr 2020 rund 20 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Zugleich könnten die Energiekosten in dem Zeitraum insgesamt um 40 Milliarden Euro gesenkt werden.

Ausweise kosten 100 bis 300 Euro

Wie viele Energieausweise eine Woche vor Inkrafttreten des Ausweispflicht bereits ausgegeben wurden, sei unklar, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur (dena), Stephan Kohler. Zahlen, wonach bereits 80 Prozent der Haus- und Wohnungsvermieter einen Ausweis besäßen, konnte er nicht bestätigen. Er wissen lediglich, dass in den vergangenen anderthalb Jahren monatlich bis zu 120.000 Anfragen nach einem Energieausweis in seiner Agentur eingegangen seien. Dabei sei die dena nur eine unter mehreren Stellen, die die Ausweise ausgebe.

Die Ausweise kosten laut dena derzeit zwischen 100 und 300 Euro. Sollten Vermieter oder Verkäufer die Pässe nicht vorlegen können, drohen ihnen Strafen von bis zu 15.000 Euro.

Grundsätzlich können Energieausweise für bestehende Gebäude entweder auf der Grundlage des berechneten Energiebedarfs oder des gemessenen Energieverbrauchs ausgestellt werden.

Die dena empfiehlt den sogenannten Bedarfsausweis, da er eine vom Nutzer unabhängige Bewertung und einen optimalen Einstieg in die energetische Modernisierung eines Gebäudes biete. Beim sogenannten Bedarfsausweis nimmt der Fachmann in einer technischen Analyse die Bausubstanz und die Heizungsanlage des Gebäudes genau unter die Lupe. Er deckt die energetischen Schwachstellen auf und gibt Tipps für eine Modernisierung. Aufgrund des energetischen Zustands des Gebäudes wird die Energiemenge berechnet, die für Heizung, Lüftung und Warmwasserbereitung bei einer durchschnittlichen Nutzung anfällt.

Der sogenannten Verbrauchsausweis dagegen entsteht auf der Grundlage der Heizkostenabrechnungen und gibt den Energieverbrauch der Gebäudenutzer bei Heizung und Warmwasser in den zurückliegenden drei Jahren an. Die Bewertung eines Gebäudes hängt somit auch vom individuellen Heizverhalten der Bewohner ab. Liegen Mieteinkünfte vor, können die Kosten der Ausweisausstellung als Werbungskosten beziehungsweise Betriebsausgaben steuerlich geltend gemacht werden, betont die Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund.

ase/ddp

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Nach den neuen Regeln zu Umwelt und Häusern hat Nossendorf und alles, was wir hier gemacht haben, keine Chance. Es müsste alles mit neuen Schutzschichten aussen und innen versaut werden, was jetzt herausgeschält wurde aus DDR Schutt. Was heute mühsam wieder Natur wurde aus Lehm und Backsein oder Kalk mit Ofenheizung und die Verachtung aller Plattenbaueinwohner des Nasszellenkomforts inbegriffen, würde in neuer Hülle von Plastik verschalt um verkäuflich oder zu vermieten zu sein. Aber wollen wir denn das. Es ist also nichts wert. Und ist doch der einzige Wert, der noch gilt und bleibt. Unsere Bundeskanzlerin aber ist in Plattenbai-Ästh. gross geworden.

Sie wollen doch ihr Öl absetzen, dessen Erpressungen sie panisch werden lässt, indem sies rar machen. Aber einzig zum Gesetz machen allen Handelns.

Auch diese Rosen sind nicht verkäuflich, -ohne Ausweis bald nicht mehr erlaubt, wie die Bäume schon nach EBZ(Europ. Baumzuchtordnung) alle gleich geregekt und sonst verboten sind- weil kurzstielig und nur einmal blühend im Jahr. So wir nicht. Nicht kompatibel. Fernab aller Normen.