D0nnerstag, den 2. August

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So kennen wir Das Wohnhaus RWs, dass er gleichzeitig mit der Wahl des Ortes Bayreuth zum Sitz seiner Festspiele für 1876 mit finanzieller Hilfe des Bayerischen Königs baute. Dort lebte er zur Ruhe gekommen, wie er sagte, bis zum Tode. Es war der Ort seiner Familie, Cosimas bis 1930 und des Sohn Siegfried und die Kinder Wolfgang und Wieland. Und aller anderen. Mit Tieren und Bediensteten.

Aber dazwischen liegt die für uns interessante Phase als Gründungszeit für unser Selbstverständnis heute am Beispiel dieser dem National-Mythos-verbundenen Familie.

Noch kurz vor Ende des Krieges wurde Wahnfried durch Bomben getroffen und war unbewohnbar. Die Gartenseite war abgerissen und alle Räume beschädigt. Nach Freigabe der Amerikaner hätte man denken können, die Familie würde als erstes ihren historischen Wohnsitz der Kinder und aller Familiengeschichten wieder herstellen. Neben der Wiederaufnahme der Festspiele 1951 durch die RW Enkel Wolfgang und Wieland, wie damals ihres Grossvaters Tat diese Gründung des Hauses war. Sich auch zur Fundierung des Gedächtnisses. Aber Wolfgang bezog einen Haus der Zeit und Wieland baute sein Haus im Bungalowstil in die Ruine Wahnfrieds nach Art der 50er Jahre hinein. Für Psychologen ein reiches Feld. Zur Person, zur Familie und Zeit und Analyse des Landes und seiner Kunst. Bis heute ein ungehobener Schatz der Betrachtungen.

Als Wieland starb und Wolfgang Wahnfried an Bayreuth gab, wurde Wielands Haus aus der Ruine Wahnfrieds rausgerissen und Wahnfried im historischen Stil wieder hergestellt, als Museum nun, wie Winfreds Haus des Siegfried Wagners nach ihrem Tode.Die Kinder Wielands, in alle Welt verstreut, das Nest für Mutter und Nachwelt ihrer Geschichten, zertrampelt und genommen, Wolfgangs Kinder Eva verbannt und Gottfried aus erster Ehe verstossen, wie der Vater verflucht, die Tochter aus zweiter Ehe Katherina nun auf dem Sprung ins Festspielhaus, ohne Bodenhaftung, wie man ihren ersten Theater-Übungen anmerkt. Und das ist ohne Musik und Geschichte aus dieser historischen Familie und ohne Land als die des flüchtigen Zeitgeists. Für RW eine Katastrophe, die schlimmstmögliche Wendung.

 

Dorthin kam Hitler 1923, und später im Park am Grab RWs auf und abgehend mit diesen Kindern, hatte er seine Sommer-Familie gefunden, wie er sagte, Wieland und Wolfgang waren seine geistigen Adotiv-Söhne und Winifred, die Chefin nun, seine getreueste Gefährtin. Sein Bett war noch da, in ihrem Haus, das sie ihm freimachte, wenn er kam, als wir den Winifred Wagner Film machten. Das war 1975. Es war das Jahr in dem das Haus Wieland Wagners abgerissen und das Haus Wahnfried wieder in historischer Gestalt hergestellt wurde. Wir drehten im daneben liegenden Siegfried Wagner Haus. Abgetrennt zum Sohn Wieland durch eine Mauer von ihm, die nun auch fiel. Der Film über sie dokumentiert diese Vorgänge und Situation.
Nun könnte man sagen, für Wahnfried alles bestens. Wieder hergestellt die historische Gestalt, wie die Vorstellungen bei den Festspielen ausverkauft. Aber die Leute irren herum in kaltem Licht und die hartkantigen glatten Räume sind kalt ohne Geist der Musik und unsere Sorge für sie vermisst die tragische Aura, der wir verantwortlich sind.
Parkseite hist.
"Das Erdgeschoss von Wahnfried besteht aus zwei großen, repräsentativen Räumen: der Halle und dem großen Saal, in der die originale Bibliothek Richard Wagners (in rekonstruierten Regalschränken) aufgestellt ist, sowie kleineren seitlich angrenzenden Räumen, die ursprünglich Speisezimmer und Salon Cosimas bzw. Gästezimmer waren. Über eine einfache Holztreppe vom Foyer aus sind die Privaträume und die Galerie über der Halle zugänglich und miteinander verbunden: die früheren Kinderzimmer sowie Richards und Cosimas Schlaf- und sein Arbeitszimmer. Gearbeitet hat Richard Wagner aber auch im großen Saal im Erdgeschoss, in dem heute noch sein Ibach-Flügel aus der Zeit um 1880 steht. Zwischen den beiden Stockwerken befindet sich noch ein niedrigeres von außen nicht sichtbares, das von den ehemaligen Schlaf- und Kinderzimmern aus erreichbar ist. Dort lagen die Bade- und Ankleidezimmer. Die Wirtschaftsräume befanden sich im Untergeschoss des Hauses."
Parkseite Wieland bis 1975
Parkseite 1945
Parkseite heute