Amtsgericht Heidelberg


Sehr geehrte Frau Bauer,
Frau Krieger geht es nach neuesten Informationen zunehmend und
beängstigend schlecht. Sie weigert sich aufzustehen. Was das bedeutet
ist klar. Die Folgen sind absehbar. Sie darf weiterhin keine Besuche
empfangen, nicht telefonieren, und erhält keine Post ohne Kontrolle des
„ Betreuers“. Ich lege wert darauf, dass Sie dass wissen. Ohne Ihre
Hilfeleistung, an die ich wiederum eindringlich appelliere ist die
Ihnem „Schutz“ Unterstellte rettungslos verloren. Seitdem sie –nach den
oben beschriebenen Massnahmen- nicht mehr zeichnet, und wie kann sie
das angesichts solcher Isolationsmassnahmen, kann sie sich aus eigenem
Antrieb nicht befreien. Das von Ihnen als Beleg ihres Willens immer
wieder angeführte Protokoll einer richterlichen Anhörung ist angesichts
ihres entmündigten Zustands nach medizinischer Auskunft nicht geeignet
den Willen von Frau Krieger in dem Sinne zu bestätigen, sie wolle das
alles so. Es wäre das von ihr selbst unterschriebene Todesurteil nach
amtlich verordneter Folter.
Ich weiss, Sie müssen nicht antworten. Sie werden nichts ändern. Ich
lege Wert darauf, dass Sie das alles wissen. Die unterlassene
Hilfeleistung ist hier einzig Gegenstand dieses Schreibens.

Donnerstag, den 27. April

Margarethe Krieger 70

Brief an das Amtsgericht Heidelberg

Durchschalg an Staatsanwaltschaft
Mannheimer Morgen
Rhein-Neckarzeitung

 

als Leserbrief etwas verändert n den SPIEGEL auf einen Artikel über das Dilemma der Vormundschaft durch den Staat ohne Kontrollinstanzen!

hier
(mit Ton/sound und Film)
Das Himmelschreiende dieses Falls kann nur ermessen, wer diese Frau kannte, in ihrer Unabhängigkeit und der Freiheit ihres Willens mit der ungebändigten Formenfülle immer neuer Gesichte auch nach dem Unfall. Jetzt in dem Elend solcher Menschen, die sie bestimmen, schlimmer als Tyrannei und Ausbeutung ganzer Völker ohne Kontrolle. Alles nun zerstört, wie Hass auf das Andere aus niedrigsten Motiven. Sie aber hatte alles geahnt. In den letzten Bildern, die sie ihr nun nahmen, erschreckender als je zuvor.
siehe auch 2005

hier u.a. zum Film im Netz

Faust/OW Requiem