Von einem Tag auf den anderen wurden seine Werke aus Museen und Galerien entfernt; man machte ihn zur "Unperson", die Mitglieder der Berliner Gesellschaft mieden ihn. Liebermanns Bilder aus seinem Garten und dem Park hinter dem Haus, die nach 1933 entstanden, wirken deshalb immer auch wie die Verteidigung bürgerlicher Ordnung gegen den Wahn der Nazis.

Durch die antisemitische Hetze vereinsamt und öffentlich geschmäht starb der Künstler am 8. Februar 1935. Viele Freunde und Anhänger trauten sich nicht, an seiner Beerdigung auf dem jüdischen Friedhof an der Schönhauser Allee teilzunehmen. Wäre Liebermann fünf Jahre früher gestorben, hätten ihm wohl Tausende das letzte Geleit gegeben - im Winter '35 kamen nur noch 38 Mutige.