Eine der Organisatorinnen der sechsteiligen Theatergeschichte des letzten Jahrunderts, jetzt für das Fernsehen(SAT3) in je einer Stunde gemacht, fragt mich nach erster Folge und Vorschau, auch nach Gesprächen über eventuelle Rechte aus dem hiesigen Archiv, so dass ich weiss, was sie nicht nehmen werden, wie ich das wohl fände, was sie da machen.

Eine Theatergeschichte ohne Brechts einzige Dokumente von der Bühne, wie hier vorhanden von Puntilla und Mutter und Mutter Courage und Urfaust, wie soll das gehen.
Und ohne Kortner, den Antipoden auf westlicher Seite, des geteilten Landes, bei der Probe als Regisseur, die einzigen Aufnahmen, wie hier gemacht(Kabale und Liebe). Was soll das werden.

In der Vorschau kein Schleef, neben den anderen Namen von heute. Was soll ich da sagen. Der, der das Theater noch einmal revolutionierte, aus seinem Urelement, dem Chor. Und selbst ein Darsteller ohne Gleichen.Von heute. Hier wär er auf Filmen zu finden gewesen, von Hand und Auge dessen, der von unten schaut, wie die, für die es gemacht ist, einer von vielen und für alle. Als Beispiel eine Frage zum Handwerk, das das dokumentiert, wie schon Brecht und Kortner so entstanden. In zeittlichen Abständen, einmal als Kind fast noch und dann als Student, eben noch. So wie der Schleef vom Kollegen, dem Freunde seines Auges und Ohres.

Und, wie ich vermuten darf, eine sechsstündige Theatergeschcite ohne des Oskar Werners zentrrale Bedeutung zu finden , als letzten Sänger seiner Klarheit dessen, was seitdem verstummte. Wenigstens historisch ernstgenommen. Vor dem Ende. Wenn sie auch schon nicht wissen, welche Wende sein Abtritt und unterwelchen Umständen sich die vollzog. Einer, der berühmteste seiner Art zuletzt, nach 13 Jahren Schweigen, nochmal. Von hier, wo die Dokumente von seiner Hand noch zuletzt, liegen nichts verlangt. Wie überhaupt, aus den bisherigen Ankündigungen, alles wohl eher eine Geschichte sein wird der Regie ohne darstellen und diese wie Werkzeuge, Sklaven temporerer Erscheinungen heutiger Interpreten, nicht von der Bühne. Also ein Angriff der Gegenwart auf die Geschichte und Zukunft zugleich. Theater der Regisseure ist wie Oper ohne Maria Callas, wo bleibt die Musik. Ein Theater ohne Musik? So wurde hier Richard Wagner(Parsifal) verstanden als Autor der Schaupiele, die klingen ernst, genommen.

Wo wir dann gleich dort wären, wo man mich nicht fragen darf, als Historiker der Künste, der auch Täter ist. Und das, wie ich meine, an der anderen Stelle, wo das europäische Theater entstand. Aus dem Menschen des Monologs, der Geschichten erzählt und ist, in Eins. Und hier als Frau. Mit dem männlichen Partners unserer Natur als Dialog von innen. Zumindest die Penthesilea, als Meisterstück des Worts unerlöst seit ihrer Enstehung, war so und wird anders nie zu sehen und hören sein. Und Die Marquise von O...., von epischer Herkunft, ein Fall zum Vergleich, was Brecht einmal wollte, und zum Film, und aus Frankreich, wäre zu vergleichen gewesen, 4 Stunden, wie der Text, ohne ein Wort weniger und mehr. Als Zugewinn des Theaters, ein Versuch. Oder Nacht und Traum deutscher Geschichte, wie denn ohne. Als persönliche Biografie. Vom Autor selbst und mit Film zu vergleichen. Wo alles zusammenkommt. Wie das Theater nämlich dar sich stellt im Fernsehen, als Film. Eine Versöhnung von Theater und Film, dieser hier nicht als Hilfmittel und konkurrierend immer moderner im FS, war zu finden.Und der Musik die Treue geschworen.
Eine Ästhetik ohne Wirksamkeit an Nachwirkung und Auftritt als kommunikative Instanz? Aufgegeben dem historischen Betrachter.Da wären die Einladungen im Ausland, häufiger als hier im Lande alle Vorstellungen zusammen und in vier Stunden monologischer Darstellung deutscher Sprache bei vollem Haus, zum Nachdenken aufgegeben. In Wirkung und Häufigkeit dort wohl nur Robert Wilson vergleichbar. Und, wer so auch bereit ist nachzudenken, wird manche Entwicklung auf dem Theater mit den Vorschlägen früher Filme, in ihrer Nähe zum Theater, oft fürchterlicher ästhetischer Folgen ganz interessant finden.

So hätt ich antworten mögen und tats nicht. Sie bleiben ohne sich. Und wundern sich vielleicht manchmal noch, wieso die Misere. Und nicht nur des Theaters heute zu nimmt. Und haben Geld wie noch nie. Zu den bis jetzt gesehenen Folgen (2) plus Vorschau liesse sich viel sagen, aber zur Kritik ist hier kein Platz(man sollte nicht das Erscheinen eines Dramatikers wie A.Schnitzlers vor hundert Jahren als Spielfilm von heute dokumentieren , durch französische Schauspieler, wenn soviele Materialien des Burgtheaters im Archiv liegen. Auch den Arturo Ui mit Hitlerfotos zu unterschneiden, denunziert das Theater vor dem Original. Und Brandauers Mephisto Gründgens gegenüber, macht uns lächerlich. Und das Theater seiner Zeit siegt. So ist auch Lorcas historische Figur der dreissiger Jahre nicht von Saura von heute im Tanz erlaubt, wenn sein Schicksal bezeugt werden soll, in den Texten). Diese Sendungen aber sollen über Land gehen und die Schulen besuchen. Wie schade und üblich.

Was aber ist alles dies ohne die tragische Entwicklung des gegenwärtigen Falls. wenn die moralische Instanz der Welt selbst stürzt. Und wozu alles Theater oder jede Kunst, die davon nichts wissen. Deren Gehäuse nicht fähig wären, aufzunehmen, was täglich geschieht, wozu wären sie denn und dann wir. Und sei es das Wir für die anderen.

 

 

Dienstag, den 16.April
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