Ingo Langner:
"Wer dieses Buch an einer beliebigen Stelle aufschlägt, liest sich fest und kommt aus dem Schmökern nur schwer wieder heraus. Was nicht allein am Sujet liegt. Aber doch auch. Denn ob die menschliche Seele unsterblich ist oder mit dem Fleisch verwest, das ist seit Aristoteles ein grundlegendes Thema für Denker und Dichter. Johann Wolfgang von Goethes Doktor Faustus meinte gar, daß zwei Seelen „ach“ in seiner Brust Wohnung genommen haben. Und noch weitgehend unerforscht ist die zugegeben reichlich faustische Frage, ob dieser vielfach gelehrte prototypische Deutsche - der bekanntlich nicht allein Philosophie, Juristerei und Medizin, sondern „leider auch Theologie“ studiert hatte - deswegen meinte, eine seiner beiden Seelen getrost dem Teufel verschreiben zu können. Ebensowenig sicher wissen wir, ob es tatsächlich so etwas wie eine kollektive Volkseele gibt und falls ja, wie sich die der Franzosen von beispielsweise der englischen oder chinesischen unterscheidet."

 

Nach soviel Beeiferung musste nachgefragt werden.
Dieses Bibelwort am Anfang, als Empfehlung des Christengottes, macht euch die Erde untertan, aber kommt in schlimmste Blüten der materiellen Ausbeutung am Ende aller selbst. Der Anfang und das Ende allen Übels.

zugeschickt worden
heute:

Glaube an die Welt

Laß ab von diesem Zweifeln, Klauben,
vor dem das Beste selbst zerfällt,
und wahre dir den vollen Glauben
an diese Welt trotz dieser Welt.

Schau hin auf eines Weibes Züge,
das lächelnd auf den Säugling blickt,
und fühl’s: es ist nicht alles Lüge,
was uns das Leben bringt und schickt.

Und, Herze, willst du ganz genesen,
sei selber wahr, sei selber rein!
Was wir in Welt und Menschen lesen,
ist nur der eigene Widerschein.

Beutst du dem Geiste seine Nahrung,
so laß nicht darben sein Gemüt,
des Lebens höchste Offenbarung
doch immer aus dem Herzen blüht.

Ein Gruß aus frischer Knabenkehle,
ja mehr noch eines Kindes Lall’n
kann leuchtender in deine Seele
wie Weisheit aller Weisen fall’n.

Erst unter Kuß und Spiel und Scherzen
erkennst du ganz, was Leben heißt;
o lerne denken mit dem Herzen,
und lerne fühlen mit dem Geist.

 

Theodor Fontane (1819-1898)

Dienstag, den 20. Dezember

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Was ist da los.

Zwei Bilder die in einem Buch verglichen werden(Von deutscher Seele) miz zwei Autoren, in deren Webseite als Beispiel und Auszug diese Bilder erzählen sollen, wie sich die Deutschen seit Jahrhunderten als Baumfreunde ereifern.

Nun tun die Menschen das heute wohl auch anderswo, aber wenn sie es heute gegenwärtig besonders vehement bei uns tun, um so besser Denn es geht den Bäumen schlecht.

Doch nun zum Detail. Denn das Buch ist voll von solchen Bildern, und alles ist als Analyse eines Landers gemeint.

Und da muss unterschieden werden. In beiden Fällen werden links einer Eiche vor Jahrhunderten und rechts einem Park heute Schlimmes angetan. Und die Menschen rundum sind entsetzt und wollen sowas verhindern.

Aber die Täter haben unterschiedliche Motive, so sehr, dass es zur Unvergleichlichkeit führt. Der christliche Missionar Bonifaz schlägt die Eiche um, und damit das Symbol der ungläubigen Germanen, wie Lenin den Zaren erschiessen liess, die Kraft seines Glaubens zu beweisen und den anderen ihren als Aberglauben zu nehmen, ohne göttliche Rache herauf zu beschwören.

Im Falle Stuttgart wird man von reinem technischen Nutzen als Motiv des Fällens reden müssen, weil man den Platz braucht für die neue Bahn wobei notgedrungen die Retter der Bäume versuchen die Luft und Augen und ihren Alltag zu schützen, in einer Zeit, wo die Natur in Not ist allerorten.

 

 

Die Kritik zum Buch stand in der katholischen Tagespost(17.Dez.)

Die Autoren sind Thea Dorn und Richard Wagner und geschickt wurde die Kritik dazu von I.L.

 

 

 

 

Aber mit dem Wort dieses ganzen Unternehmens hier wieder mag dann doch unsere besondere Treue zum Baum gerne alles und immer übergreifend bewiesen sein. Und wenn damit etwas Besonderes bezeugt werden soll, umso besser aber anders.