Samstag,
8.Juni

Das Winifred Wagner-Buch von Brigitte Hamann vom Verlag.

Das letzte Kapitel der Film von 1975.
Von ihr, über sie, mit ihr.

Am meisten interessiert hier der berüchtigte Satz :"Wenn der H. zum Beispiel heute hier zur Tür hereinkäme, ..."
Wie ist er zustandegekommen, im off gesprochen, durch die Zensur Wolfgang Wagners geschlüpft, was sagte WW darauf, welchen moralischen Wert hat das Ganze, wenn dieser Satz erschlichen worden ist, durch List nicht nur hervorgelockt, sondern auch noch unredlich publiziert. usw.
Ach, hätte die Autorin nur vor Abschluss des Manuskripts mit dem gesprochen, der dazu hätte Auskunft geben können, auch mit technischen Beweisen und logisch nachprüfbaren Erwägungen.
Denn es ist ja wohl heute der Kernsatz unseres Interesses am Urteil einer Frau aus der Nähe H.s von dem Ort, wo für ihn "das geistige Schwert geschmiedet wurde, mit dem wir siegten."

 

Der Reihe nach. Zunächst einmal ist der Satz nicht ganz getreu dem Protokol des Tons entsprechend zitiert. Ich schickte nach einem Telefongespräch im Frühjahr, die entsprechende Abschrift. Aber da war das Manskript vielleicht schon im Druck. Gerade die hier ausgelassenen zögerden so's vor dem glücklich verraten dem Regie- und philologisch geschulten Ohr etwas über den Menschen, der sich da darstellt und sein verhältnis über die Person, über die er spricht. Darauf machte ich dabei aufmerksam. Das sind die Folgen, wenn man Protokolle eine Gottfried W.-wie hier offenbar-verwendet. Sie sind unpräzise, wenn nicht schlimmer. In der Auskunft der herkunft.
“Also, wenn heute Hitler hier zum Beispiel zur Tür hereinkäme, ich wäre genauso so so so fröhlich und so so glücklich, ihn hier zu sehen und zu haben, als wie immer.."
Dann wird hier der falsche Eindruck vermittelt, als habe der Hersteller des Films den Ton im Off von Gottfried Wagners mitlaufenden Tonband entnommen und so listig täuschend, indem er es eingefügt, ohne Wissen aller, Winnifred, Gottfried und Wolfgang, missbraucht.
Unsinn. Zum Schnitt des Films wurde nur der Ton verwendet, den wir selbst aufgenommen haben . Nur der ist von "Schnürsenkel" auf "Perfo" überspielt worden und so eingeschnitten.
Drittens.Es wird der Eindruck vermittelt, als ob 'heute nicht mehr aufzuklären sei, ob und in wie weit der Film bis zur Urführung durch nicht gehehmigte Passagen erweitert worden sei'.
Das ist klar nicht als Mittel des späteren Rechtsanwalt von Wolfgang Wagner bei versuchten Nachbesserungen einsetzbar gewesen, da vor Zeugen immer nur der Film von Wolfgang Wagner als Beauftragten seiner Mutter abgenommen,wurde, wie er später und heute -mit einem von ihm gewünschten Nachsatz- läuft.
Das mag man nicht glauben, müsste aber doch erwähnt werden, wenn es um die Glaubhaftigkeit von Dokumenten aus Bayreuth geht. Wolgfang Wagner sagte nach Besichtigung des Film vielmehr,"da hätte ich noch ganz andere Dinge befürchtet".
Viertens ist nicht wahr, wenn da steht WW. hätte sich an Gottfried gewandt und ihm diesen Satz gesagt, den der Filmmensch nun solcherart entwendet und missbraucht. Der Satz geht doch weiter unter Zurhilfenahme des Beispiels von G. als Mörder, über den sie und nicht zu dem sie also spricht.
Oft habe sie gefragt, ob das denn aufgenommen werde, in der Annahme nein, oder nur weiterredend, wenn nicht.
Es gehört zu den Gepflogenheiten, zu der Methode gemeinsam akzeptierter List, ni cht zu diskutieren während der Aufnahmen, wie sie zustandekommen, sonst dürfte sie ja nicht sprechen, und wollte es doch so gerne, -auf der Bühne "beiseit" gesprochener Monologe an der Rampe, zur besonderen Aufmerksamkeit geflüsterter Geheimnisse. Kortner lachte, als ich bei der Abnahme um Entschuldigung bat, dass ich die off the record anvertrauten Dinge über die Homosexualität Gründgens' dann vorführte:Zur Abnahme, und verstand nicht mein Zittern vor dieser Indiskretion und seinen eventuellen Zorn. Solches kann nur erlaubt sein im Vertrauen auf eine abgesprochen Abnahme nachher, des unter Chronologie des Ablaufs dokumentierten Funds. Erstmal muss alles gesichert werden, und der wäre schlecht, ders versäumte. Der aber perfid, der nicht hoffte auf die nachher glückliche Stunde, wenn alles vorbei ist, an die Menschen glaubend, die damit umzugehen verstehen, wenn sies hören.
Auch das erzählte ich der Autorin, schriebs, dass sie alles schriftlich hat, wenn sies zitiert.

Am Ende habe WW nur mehr von dem "Schwein" S. gesprochen, weil er ihr kein Geld gegeben.
Da sieht man, dass sie virelleicht eine Engländerin war, eine Über-Deutsche an nationalem Hort, aber eine Preussin war sie sicher nicht. Selbst, wenn sie nicht wissen mochte, dass für solche Dokumente man keine Rollen-Gage zahlt. Und, dass ich sonst den Film nie gamacht hätte. Wie denn für dolche Bekenntnisse Schecks ausfüllenwie die hier diskutierten. Die Goldwage ihres gefühls hätte ihr sagen müssen, dass sie so nicht denken dürfte, wenn es um die Treue zu dem Mann geht, zu dem sie sich da noch am Ende bekannte, bekennen konnte, vor aller welt, und warum sie den Film gemacht.

Und da sieht man ihre Vielschichtigkeit dieser Frau und ihr Rollenverhalten. In den Gesprächen nach dem Film, nach der Premiere in Paris, nach den Ausstrahlungen im FS nie etwas dergleichen von ihr gehört. Die Adressaten der Briefe, zu denen sie meinte, so schreiben zu müssen, wären interessant.

Egal?
nach soviel Ungenauigkeiten, um es milde zu sagen, aus der Familie W. und auch sonst im Getriebe der Öffentlichkeit, ist es bedauerlich, wenn diese Historikerin auch nur kleinen Verdacht aufkommen lässt, sie habe nicht alles getan, die Dinge so vorzulegen,zumindest vergleichend,wie es möglich ist. Das anschliessende Gespräch mit ihr für Spiegel TV, geschah ohne meine Kennntnis des Manuskripts

Die Fotos, solange zurückgehalten, sind nun, aus gleicher Quelle -Wolfgang Wagner/RW/ArchivBayreuth- ausgelegt. Wenn sie hier zum Teil stehen, wird man sehen, wie, aus gleicher Quelle, verschieden damit umgegagen werden kann. In Ausschnitt und Bedeutung.

Leider nichts von Gottfried Wagners Verhalten nach der Premiere des Films. Unter der Knute des Vaters, der auch seiner Mutter die Abnahme abgepresst, wie Nikes Einsatz für den Vater (Wieland), den sie in Gefahr sah. Vielleicht nicht unwichtig bei einem Kapitel, das den Untertitel Gottfried trägt. Nämlich auch zu erfahren oder mitzuteilen, warum dieser Film überhaupt enstand, und wogegen er sich am Ende durchsetzen musste: Familien-Kämpfe.
©alle Bilder HJS
Wieland und Wolf- das ist ein ander Kapitel(Buch?)
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