So also stand es unter dem Film nach seiner ersten Ausstrahlung, noch in originalem Schnitt, einmal gesendet, das konnte ich erreichen, danach dieser Vorspann, mit Hausverbot im BR und ab in den Giftschrank, der Film. Er blieb verschollen, galt in allen Filmografien des Oevres als verloren. Bis sie es wagten, vor vier Jahren, ihn wieder zu finden. Und dann sogar, mit Hilfe eines beherzten Redakteurs als letzte Tat vor dem Ruhestand, die Freigabe wieder des Originals und mit Hilfe seiner Frau, die in der Rechtsabteilung einsah, vor auch ihrem Ende der Dienstjahre, dass man es wagen können, da nun alle Betroffenen tot seien, so auch der verantwortliche FS Redakteur, der die Kürzung verlangte und auch der Intendant im Ruhstand war, auch das Original wieder zu zeigen.

Alptraum jedes jungen Regisseurs oder überhaupt Menschen, der etwas Eigenes macht erfindet. Alles umgeschnitten, was er erdacht, in eine Ordnung gebracht. Alles weggeworfen, was abgeschnitten war. Das Hollywoodsyndrom. Selbst die Musiken verändert, die Worte und alles ins Gegenteil gebracht. Nach Wunsch dessen, der da Interessen hatte, scheinbar im Interesse der Dargestellten, gegen sich. Und am Ende der Fluch des Schicksals, als Antwort auf die Anmassung. Zu beobachten wie alles korrigiert wird, wo sie eingegriffen, wenn es dem Leben zuwider war.

Als der Film vor vier Jahren auf dem Wiener Filmfestival, in seiner beschnitten Fassung wieder aufgetaucht, gezeigt werden sollte, bat ich um ein Vorwort im Katalog, als Bedingung. Sie zeigten den Film dann und und beseitigten meine Worte dazu, wie hier oben gesagt. Sie sprachen von "menschenverachtend", wie sie das dann immer gerne tun, wenn sie eigene Teufeleien im Begriff sind umzudeuten, und meinten mich. Auch sie hätten beschnitten, wie alle, die damals involviert waren. Es sind immer dieselben, selbst Beschnittene, überall. Alle zu Beschnittenen machend, dass sie meinen, das leben sei so und richtig. Und heute ist keine Frage, welche Fassung die einzige ist. Die das Leben zeigt. Grausam und wahr. Auf liebende Weise. Die sie nicht ertragen. Solange sie leben. Nicht sagen?

Dieses Bild wurde an das Ende der gegen den Willen der Regie umgeschnittenen 60 Minuten ihres Porträts von 1966 getan, jener 3 Tage in den Bergen zwischen Paris und der Zukunft. Es zeigt die inzwischen Mutter gewordene Romy mit dem Kind David von Harrry Mayn, der diese Änderung forderte. Dazu eine Änderung des Tons.Charles Aznavour's Triste de Venise("wie traurig ist Venedig, wenn die Liebe gestroben ist") musste ausgetauscht werden gegen" ich hab das Bedürfnis einen Platz zu haben, der mir gehört, wo ich meine Ruh hab, wo ich hingehn kann..."

Alle drei waren in wenigen Jahren aus dem Leben genommen. Ich weigerte mich zu dieser Änderung und machte seitdem meine Filme in eigener Produktion. Sie wären alle nicht in anderer Konstellation entstanden. Unvorstellbar die Monologe, undenkbar der Hitler (7Std. und 4 Teile)und was das hiess und die Folgen, von anderen zu tragen, sicher wohl auch nicht der Ludwig, immer doppelte Länge des budgetierten, also kalkulierten Films, aber alle in vorgesehener Zeit gedreht, und der Karl May abgelehnt schon vom FS, nachdem der erste Produktionsleiter ihn für unmöglich hielt, für das vorhandene Geld. So der Parsifal, 4 Stunden mit Laien in der Hauptrolle nach play back. Und überhaupt. Was da begann.

>* nochmal die Schnittfolge des Filmendes vor diesem zwangsweise eingefügtem Bild,(2 Min.)
Nochmal Romy.
Mittwoch,
der 5.Junizu den Aktualitäten*