*
So sollte Oskar Werner zum Fall werden für eine zu beseitigenden Kultur am Modell des Theaters der Welt. Aber gerade er wurde nicht nur Opfer dieser Demütigungen der Aura und Zartheit seiner Kunst. Er wurde auch zur tragischenen Figur eines grossen Abgangs, wenn er 13 Jahre Einsamkeit auf sich nahm, er der Grösste des Nachkriegstheaters auf der Bühne, und wie er nochmal, im Angesicht des Todes, vor leerem Grab seinen letzten Auftritt, gegen eine höhnende Meute, die Hunde der Nacht seinen Gesang selbst notierte. Alle anderen, vor ihm, mit ehrend, wie keiner.
Nun o Unsterblichkeit bist du ganz mein... sagte er ohne Bewegung anders als alle sonst ins tönende Nichts. -Wie ich es nur noch einmal hörte, von einer Frau. Nachdem die Meute längst, fast, abgezogen, allein.

Die These des oben genannten Buchs aus Amerika( Thomas Bernhard. The making of an Austrian),das Th.B und O.W. zusammenbringt und vergleicht, zitiert Th.B. als einen, der O.W. sein wollte, aber die Bühne der Welt wählte, und so seine Helden scheitern liess, wie O.W. auf dem Theater scheiterte und als Darsteller des Lebens an der Welt unterging. Selbstopfer eines fürchterlichen Auftritts in der Komödie seines Lebens.
Die Bild- und Tondokumente und Fakten, ernstgenommen mit zur Objektität bemühten Sinnen und ungefilterten Gedanken sagen es anders, wenn lächerlichkeit und Bösartigkeit vorgeführt, zitiert werden sollen. Selbst da, wo meine Worte nun benutzt werden, die trottelige Hinfälligkeit des Theater-und Kunstdesasters des "alten stils"unserer Kultur zu beweisen, wird man herauslesen, in wes anderem Sinn der Trauer und als letztes Wagnis der Tragik sie gemeint sind.

*
Es geht um die Sprachregelungen, die Macht über die Meinungen, Sinne und Gebräuche, der Kunst und über Tod und Leben, wie und ob. Nicht nur, ob die Anwendungen der Bomben und Panzer gut oder böse, richtig oder falsch sind, das Opfer eines ist, zu beklagen oder böse Tat, zu rächen. Hier wird entschieden, was schön ist oder hässlich, oder überhaupt, ob noch wert, für irgendwas und wen. Heilig oder lächerlich, oder zu gebrauchen als Spass-Faktor.
Im letzten Krieg hier, nannten sie die Bomben der Alliierten auf deutsche Städte Teror-Angriffe, und so wurden die behandelt, die man gefangen nahm, als Terroristen. Die anderen sagten Propaganda und Mord an den Menschenrechten. Bis heute heisst in Deutschland die Landung der Alliierten 1944 an der französischen Küste Invasion, was man schon Frankreich noch heute unter Freunden nicht versteht, wovon überhaupt gesprochen wird, bis herauskommt, dass wir deren Liberation meinen, wie sie es nennen und verstehen.
Nun in globalen Zuständen beherrscht die Macht der Interpreten die Bühne des Theaters. Und das sind nicht Kunst und Geist, wie die Geschichte sie gelehrt. Als Material für weitere Kulturen nach uns. Der Krieg der Gegenwart gegen Vergangenheit und Zukunft ist ein totaler.Was früher Ware war und einen andere Welt, der dienenden, ist heute Produkt und siegreich, beherrschend, die Konsumer, und wir sind nur seine Gefangenen, verkrüppelt und als Kinder des trashs Abfall der geschichte, eine Nachgeburt dessen, was sie einmal Kunst nannten.