MÄRZ 2004
SYBERBERG IN BRÜSSEL
- Im Cifas: Installation: E.S., Projektionsräume/Video
Workshop: Nossendorf als poetischer Ort – Der Film im Zeitalter des internet
- Im Filmmuseum: Filme: Ludwig / Theodor Hierneis / Karl May / Winifred Wagner / Hitler, ein Film aus Deutschland / Parsifal
- Im Goethe-Institut: Monologe: Ein Traum, was sonst / Die Marquise von O.... (als Kinoprojektion)
Ausstellung: Ausdrucke aus dem Centre Pompidou(“Syberberg/Paris/Nossendorf”)Über den Monat März verteilt wird in Brüssel an drei verschiedenen Orten ein Einblick in Werk und Arbeit von Hans-Jürgen Syberberg gegeben. Das Centre International de Formation en Arts du Spectacle (Cifas) bietet einen Workshop mit dem ungewöhnlichen, rebellischen Filmemacher an. Im Filmmuseum und im Goethe-Institut ist eine Retrospektive einer Auswahl seiner filmischen Arbeit zu sehen. Begleitet werden beide Ereignisse von einer Ausstellung im Goethe-Institut, sowie einiger Zitate aus seinen Raum-Installationen im Cifas.
Das künstlerische Gesamtwerk Hans-Jürgen Syberbergs gehört zu den bedeutendsten unserer Zeit. Seine Arbeiten artikulieren leidenschaftliche Aussagen zwischen Kino, Literatur, Theater und zeitgenössischer Kunst.

Cifas(Centre International de Formation en Arts du Spectacle)
Ausstellung/Installation: Zitate der Räume vergangener Jahre aus Kassel(documenta 1997), Paris 2003(C. Pompidou) und Schloss Neuhardenberg 2001(Einar Schleef)
Einar Schleef.
Der 2001 verstorbene Autor und Theaterregisseur Einar Schleef, rätselhafter Schauspieler, Regisseur, Schriftsteller und Maler, ist ein Thema dieser Projektionen/Installation.
Ausstellungseröffnung: 4. März 2004, 18.30 Uhr, in Anwesenheit von HJS.
Öffnungszeiten: 5. – 25. März 2004, mit Voranmeldung: Tel.: 02 502 54 27Workshop und kreative Werkstatt, geleitet von Hans-Jürgen Syberberg:
Nossendorf als poetischer Ort – Der Film im Zeitalter des Internets
“ Nossendorf, das Dorf meiner Kindheit in Pommern. Im Zentrum der Überlegung steht die Wiederherstellung eines Gedächtnisorts. Hier, die Restaurierung der Kirche. Dargestellt mit den technischen und ästhetischen Mitteln, die aus dem Kino und dem Internet hervorgegangen sind. Von dort aus trägt alles zu einer einzigen Frage bei: Wie heilt man die offenen Wunden der jüngsten Geschichte? Praktisch und fernab.” HJS
Diskussionen mit Hans-Jürgen Syberberg über N. als künstlerisches Projekt. Vorstellung der Werke des Künstlers und der Filme anderer, ausgewählter Kollegen. Etablierung eines Raumes für Projektionen. Arbeit mit der Kamera, nach den gemeinsamen Ideen der Teilnehmer. Zudem werden die vier Kameras, die in Nossendorf aufgestellt worden sind, um mit ihnen die Bilder live zu übertragen, kommentiert und geführt, die aus Nossendorf im Rechercheatelier empfangen werden. Gemeinsame Arbeit im Internet: ein Tagebuch, das via World Wide Web auf der Webseite von Syberberg und Cifas täglich die Arbeiten und Entwicklungen dokumentieren wird.
4. - 17. März (12 Tage)
Workshop auf Französisch und Deutsch.
Ort: Cifas
Einschreibegebühr: Ortsansässige 420€ / Andere 840€
Einschreibefrist: 25. Februar 2004
Cifas: Tel.: 00 322 502 54 27 – E-Mail: cifas1@swing.be - Webseite: www.cifas.be
Adresse: rue de l’Escaut 60, 1080 BrüsselFilmmuseum
Ludwig, Requiem für einen jungfräulichen König (1972) – 134 Min.
Der Film “Ludwig” erzählt in zwei Teilen vom Leben König Ludwig II von Bayern (1845-1886). Das Leben des letzten bayerischen Königs in der Welt Richard Wagners.
“ Ein fantastischer Film über die Wunschbilder einer mythischen Figur” Jacques Sicilier.
Donnerstag, 4. März, 18.15 Uhr
Theodor Hierneis oder wie man ein ehemaliger Hofkoch wird (1974) – 85 Min.
Der Film ist ein Monolog von Hierneis, Koch am Hofe von Ludwig II, der die Kamera und den Zuschauer durch die Schlösser des Königs führt, dabei Anekdoten und intime Details erzählt , die genauso viel über ihn, wie über den König aussagen, dem er dient.
Freitag, 5. März, 20.15 Uhr
Hitler, ein Film aus Deutschland (1977), 437 Min.
Vorgestellt von Hans-Jürgen Syberberg
“ Hitler, ein Film aus Deutschland” ist zur Legende geworden. Von Susan Sonntag wurde der Film als eines der größten Meisterwerke der Kunst des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Mit Ironie beschwört Syberberg den Prozess, dem Hitler sich nie unterziehen musste, das größte Schauspiel der Welt, eine Wiederholung des Weltendes...
Samstag, 6 März, 15 Uhr
Karl May (1974) - 185 Min.
Syberberg beschreibt die innere Welt und das bewegende Leben des “letzten großen deutschen Mystikers” in einer Epoche, in der die Legenden aussterben: Karl May, Massenautor beliebter Abenteuerromane aus dem Wilden Westen des Ich. Und die Prozesse, die man ihm deshalb machte in den letzten Jahren seines Lebens.
Freitag, 12. März, 18.15 Uhr
Winifred Wagner (1975) – 302 Min.
In “Winifred Wagner” - an drei Tagen hintereinander, an einem Ort gedreht – lässt eine Person die Erinnerungen und die Geschichte des Hauses der Familie Wagner und damit die deutsche Geschichte zwischen 1914 und 1975 vor der Kamera an sich vorbeiziehen.
Dienstag, 16. März, 18.15 Uhr
Parsifal (1982), 255 Min.
Vielmehr als eine gefilmte Oper ist “Parsifal” ein Portrait Richard Wagners, in dem Farben, Stoffe, Objekte, Marionetten und die Totenmaske des Hausherren zu Szenen und Zeichen werden. “Parsifal steht über allem - übernatürlich, und ist dabei eine der schönsten Sachen, die jemals auf der Leinwand waren.” Pascal Bonitzer
Donnerstag, 18. März, 18.15 Uhr
Filmmuseum – 9, rue Baron Horta, 1000 Brüssel – 02 507 83 70Goethe-Institut
Ausstellung
Syberberg/Paris/Nossendorf
12.-31. März 2004, Goethe-Institut
Die im Frühjahr 2003 im Centre Pompidou in Paris gezeigte Ausstellung zeichnet die Biografie und Arbeiten von Hans-Jürgen Syberberg in Ausdrucken aus dem Internet nach. Ein Großteil der Exponate ist der Poesie eines Ortes gewidmet: dem Ort der Kindheit, Nossendorf. mit seinen Veränderungen nach 1945 und dem Kampf um die Wiedergewinnung jetzt.
Öffnungszeiten: Mo 15 – 18 Uhr, Di – Fr 10 – 18 Uhr, Sa 10 –13 Uhr
Vernissage: 11. März, 19 Uhr Monologe im Film
(die anderen ergänzend im Cifas als Zitate aus dem CP.)
Zwei der großen Monologe von Edith Clever
Ein Traum, was sonst (1994) 130 Min.
Der Film ist ein Requiem auf den Untergang Preußens, mit Texten von Euripides, Kleist und Goethe, sowie Bildern bombardierter, deutscher Städte aus dem Jahr 1945 und der Fluchten aus dem Osten– dazu immer Nossendorf, das Dorf, in dem Syberberg seine ersten elf Lebensjahre verbrachte. Bis heute.
11. März, 20 Uhr, Goethe-Institut
Die Marquise von O.... (1989) 224 Min.
Edith Clever in der bekannten Novelle Heinrich von Kleists als vierstündigen Monolog des gesamten Textes: 1799 fällt eine italienische Festung in die Hand des Feindes. In den Kampfhandlungen wird eine junge Witwe, die Marquise von O., die eben unter den Misshandlungen der feindlichen Scharfschützen zusammensinken wollte, von einem der angreifenden Offiziere gerettet. Während die Marquise in Ohnmacht fällt vergewaltigt dieser sie. Später besteht er voller Reue darauf, sie zu heiraten. Die Marquise, die ihn als ihren Retter betrachtet, bittet um Zeit ...
15. März, 19 Uhr, Goethe-Institut
Goethe-Institut – Rue Belliardstraat 58 - 1040 Brüssel – 02 230 39 70 – kultur@bruessel.goethe.org

[Syberberg/origin] [Syberberg2/autobiography]  [Filme]  [Syberberg3/actual activities]  [Syberberg4/ daily currency]