Das Gesundheitsministerium in Gaza berichtete am Sonntag, dass 88 Menschen in den letzten 24 Stunden durch israelisches Feuer getötet wurden, darunter 30, die versuchten, humanitäre Hilfe zu erhalten. Eine weitere sieben starben an Hunger und Unterernährung. Im gleichen Zeitraum wurden Berichten zufolge 421 verletzt.

verbrannte Erde

dem Erdboden gleich

bomend them back to stone age

Seit Beginn des Krieges seien 63.459 Menschen getötet, 16256 verletzt und 339 an Hunger gestorben – darunter 124 Kinder. Das Ministerium unterscheidet nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten.

Anfang letzten Monats berichteten Beamte auch von einem Ausbruch des Guillain-Barré-Syndroms, einer seltenen neurologischen Erkrankung, die Lähmungen verursachen kann. Fünfundneunzig Fälle wurden diagnostiziert, darunter 45 Kinder, weit über dem Vorkriegsdurchschnitt von etwa einem pro Jahr.

Mindestens drei Patienten starben, darunter zwei Kinder unter 15 Jahren. Die Gesundheitsbehörden führten den Ausbruch auf Bakterien zurück, die den Verdauungstrakt betrafen, der durch schlechte Ernährung, verschmutztes Wasser und den Einsturz von Abwasser- und Wassersystemen neben dem Zusammenbruch der medizinischen Infrastruktur in Gaza verschlimmert wurde.
















Bericht: US-Plan für Umsiedlung aller Gaza-Bewohner

Ein neuer US-Plan zur Zukunft des Gazastreifens sieht laut einem Bericht eine zumindest vorübergehende Umsiedlung aller Bewohnerinnen und Bewohner des Palästinensergebiets vor.

Die USA würden den Überlegungen zufolge mindestens zehn Jahre lang die Kontrolle über den Küstenstreifen übernehmen, berichtete die „Washington Post“ gestern unter Berufung auf den 38-seitigen Plan, der innerhalb der US-Regierung beraten werde.

Tourismus und Hochtechnologie

Im Gebiet solle ein Tourismus- und Hochtechnologiezentrum entstehen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf das Papier. Erarbeitet worden sei der Plan von Israelis aus dem Umfeld der von den USA unterstützten Stiftung GHF.

Sie ist für die Hilfsgüterverteilung in Gaza zuständig. UNO-Angaben zufolge wurden seit Ende Mai mehr als tausend Hilfesuchende in der Nähe von GHF-Einrichtungen getötet.

Die rund zwei Millionen Bewohnerinnen und Bewohner des Gazastreifens sollen laut Bericht während des Wiederaufbaus „freiwillig“ in ein anderes Land ausreisen oder in gesicherte Zonen innerhalb des Küstenstreifens umgesiedelt werden.

Nach zehn Jahren unter Verwaltung einer US-Treuhandgesellschaft namens Gaza Reconstitution, Economic Acceleration and Transformation Trust (Great Trust) soll das Gebiet schließlich einer „reformierten und deradikalisierten“ palästinensischen Verwaltung unterstellt werden.

Digitale Token

Bewohnerinnen und Bewohner des Gazastreifens, auf deren Land neue Gebäude errichtet werden, würden den Plänen zufolge digitale Token erhalten, berichtete die „Washington Post“ weiter.


ORF