Mittwoch, den 14.August

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Kommentar aus D>>

Pressetext des Verlages zum Buch.
Ostpreußen im Januar 1945: Hunderttausende Menschen fliehen vor den Russen in Richtung Westen. Doch die schöne Katharina von Globig, Herrin auf Gut Georgenhof, verschließt vor der Realität die Augen. Sie zieht sich in ihr Refugium aus Büchern, Musik und Träumen zurück. Als der Dorfpastor sie bittet, für eine Nacht einen Verfolgten zu verstecken, willigt sie ein. Kurze Zeit später wird der Mann aufgegriffen, Katharina wird verhaftet. Die trügerische Idylle ist dahin. Mit Sack und Pack macht sich der Rest der Familie auf den Weg. Die große Flucht wird zu einem Albtraum.
Heute erschienen die 130 Fotos von HP die den Vortrag von Ian Philip Reemtsma in Rostock zeigen, anlässlich der Walter Kempowski - Tage im letzten Mai. Sie zeigen nur sein Gesicht wie er K. s letztes Buch Alles um sonst beschreibt, und das heisst verteidigt mit den Worten: was man diesem angetan sei haarsträubend gewesen. Und das nicht nur von einem einzigen Gegner.

130 Fotos nichts als dies von einem der da steht und nichts als redet. dass man es sieht. So wie man es lesen kann und aus den Bildern hört.

selbst
K. nie getroffen, war ein Alliierter. Nicht nur gleichfalls aus Rostock, wie ich lange Jahre, aber zusammen geschmiedet durch solche Jagten über Jahre. Uns zurufend von Zeit zu Zeit durchzuhalten und um kein Jota abzugehen von dem, was als richtig erkannt. Und aus dem, was wir hinter uns hatten. Und getreu dem, was zu tun war. Er hatte den Wunsch sein Archiv zu werden. Und so gelang es ihm. Heute und nun auch besiegelt hier es zu sagen. In Rostock selbst.

Die Geschichte dieses letzten Buchs ist eine vom Lande aus Ostpreussen 45, dem Winter als die Russen kamen. Und wir beiden wissen, was das hiess. Es war dann nicht Kempowskis erfolgreischste Buch, weniger verkauft und nicht verfilmt und kaum besprochen. Aber eben gewichtig wie letzte Worte sind. IPHR wusste wovon er sprach, obwohl nie auf der Flucht und nicht aus den Ostgebieten selbst. Und der, der da spricht, ist danach geboren, ferne von alle dem, im Gegenteil, sich eigentlich von alle dem absetztend bisher. Wie von fremden Welten. Der Generation danach.

Kempowski, aus der DDR gekommen, und dort einige Jahre eingesperrt, war im westlichen Feuilleton freigegeben. Vogelfrei.

Und J.PH. Reemtsma jahrelang ein Liebling eben dieser Feuilletons. Denn er gab Geld aus seinem Erbe an ihre Institutionen und Leute.

Also interessiert jetzt seine Haltung gegenüber diesem Buch und Autor. Man kann auf seinem Gesicht ablesen, was der Text des Vortrags aussagt.

Hier steht einer aufrecht, und weiss was er sagt, und er will es sagen, gegen Vor-Urteil und öffentliche Verfolgung, einhellig und mörderisch, wenn das einmal im Programm dieser Meute ist.

Er sagt es ernst, bekenntnishaft, und mutig. Immer mit dem Hinweis: hier steht geschrieben.

hier steht einer für das, was er sagt
hier steht was geschrieben, das will mehr als Unterhaltung aus anderer Zeit

so ist denn nicht alles umsonst

nur Bücher-Wissen angehäuft und widergegeben. Unter Gleichen der Held.

hier kämpft einer und es ist ihm egal, ob eine/r versteht.

Voila.

So nehmen wir es denn.

Die Freiheit des nun eigenen Hauses hier gewährt Blick und Worte. Eine Freiheit die am 8. Mai 45 zutiefst gefährdet wurde. Es braucht alle Energien ihr wieder diesen Platz zu schaffen.

Den Text des Vortags in Rostock noch suchend.