Mittwoch, den 27. Juli

siehe auch >>

 

Kom>>>

Und, nachdem ich mich wieder voller Trauer festgelesen habe in den Reiseberichten, diesmal ein paar Zeilen unseres Sohnes (2009 war er 22jährig) zum Alltag in ALEPPO:

"Aleppo, bzw. Halab, wie es richtig heißen müsste, ist wirklich großartig. Es gilt ja als das Zentrum der muslimischen Kultur und das ist nicht übertrieben. Dazu eine Altstadt aus unzähligen kleinen Gässchen und verwinkelten engen Straßen! Und nicht alles versteht man auf Anhieb, was hier los ist: Gestern verschwanden mit einem Mal alle Straßenhändler panisch in irgendwelche Häusereingänge und in noch kleinere Gassen. Grund dafür war ein uraltes Auto, von dem ein paar Männer sprangen, die man vorsichtig als Milizen bezeichnen könnte. Diese beschlagnahmten dann alle Waren der Straßenhändler, die es nicht mehr rechtzeitig geschafft hatten. Dann fuhren sie weiter, und wenige Minuten später waren die Händler wieder da und alles ging weiter, wie zuvor.
In einer anderen Straße werden in einer winzigen Bäckerei die dünnen Teigfladen gebacken, die hier als Grundnahrungsmittel gelten und zu jeder Mahlzeit gereicht werden. Die Käufer verlassen dann mit einem Berg voll dampfender Teigfladen die Bäckerei und legen sie zum Auslüften auf die Geländer der großen Straßenkreuzung, wenn das bereitstehende Regal besetzt ist. Sieht übrigens echt merkwürdig aus, wenn man, wie wir, den Eingang der kleinen Bäckerei nicht entdeckt, und somit nur das Regal und die Geländer voller Teigfladen sieht. Unerklärlich, wo die dann herkommen.“

Für den 14.8. habe ich nun Musik herausgesucht und wir beginnen zu proben. Hannelore Schulze aus Tribsees ist dabei. Ebenso meine Tochter Emilie Schulz mit der Violine und Robert Schmidt aus Rostock mit dem Cello. So sind wir eine musizierfreudige Besetzung, die die Nossendorfer Kirche sicherlich zum Klingen bringen wird. Also zwei Violinen, Cello, "Orgel" und Gesang. Gleichzeitig mit der Zerstörung in Aleppo und anderswo.

Herzliche Grüße über die Trebel!
Annegret Körber.