Demmin – ein geschundener Ort
Nun aber Demmin: In dieser in Krieg und Nachkrieg weithin zerstörten Stadt hat Syberberg eine Kunstaktion initiiert: er hat versucht, der Stadt etwas von ihrem früheren Gesicht und ihrem historischen Charme wiederzugeben, indem er die den Bomben (und dem Sozialismus) zum Opfer gefallene Südseite des Marktes mittels bedruckter Planen wieder sichtbar gemacht hat. Ursprünglich waren die fünfzehn Flurstücke der südlichen Marktseite kleinteilig bebaut gewesen, es dominierten ein Geschäft für Mode und Konfektionswaren (Richard Hüneke) und ein Gasthof (Mecklenburger Hof). Schwierig war es für Syberberg, an Originalaufnahmen von damals zu kommen – das „Enthüllungs-Projekt“ (in Anlehnung an Christo und Wikileaks) sollte mittels großzügiger „Marktplatzkulissen“ demonstrieren, wie der urbane Charakter durch Zerstörung und Zerfall verlorenging. Nur allmählich heilen die Wunden: Die Diakonie schließt gerade eine Baulücke zur Tückmantelgasse (dahinter liegt der Kirchplatz mit der dominanten Stadtkirche St. Bartholomaei), und nun verhüllen die bedruckten Planen, die Syberberg in Auftrag gab, die offene Flanke des Marktes, wenn auch nur auf Zeit. Und diese Aktion lockte die Demminer aus den Häusern, machte sie wieder sprechen. Und auch Syberberg profitierte: „Demmin ist ein geschundener Ort, der durch Beschäftigung für mich einen Wert bekommen hat.“
Presse-Gruss aus Rostock
zum Geburtstag im Dezember
anlässlich der Aufführung des ersten Films
nun zum ersten Mal mitgebracht für alle auch hier. Demmin leuchtet. Durchaus .
2016 weiter so.