Nachrichten>Politik>Deutschland>Kalter Krieg>Heinrich Lübke: Rede für Fall eines Angriffs der Sowjetunion
Vorbereitete Lübke-Rede im Kalten Krieg: "Einheiten der sowjetzonalen Volksarmee haben die Demarkationslinie überschritten"

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Bundespräsident Lübke: "Der Friede ist in äußerster Gefahr"
Was hätte der Bundespräsident gesagt, wenn die Sowjetunion und ihre Verbündeten die Bundesrepublik angegriffen hätten? Dem SPIEGEL liegt eine vorbereitete Rede von Heinrich Lübke aus dem Jahr 1966 vor.

So was nennt man wohl gute Vorbereitung: Die Bundesregierung hatte 1966 für den Fall eines Angriffs der UdSSR und ihrer Verbündeten auf die Bundesrepublik eine Ansprache von Bundespräsident Heinrich Lübke (CDU) an die Bevölkerung vorbereitet. Sie liegt dem SPIEGEL vor.

Jörg Diester und Johannes Jung von der "Dokumentationsstätte Regierungsbunker" sind im Bundesarchiv fündig geworden. Das Bundespresseamt hatte diesen Text für Lübke anlässlich der Nato-Übung "Fallex 66" entworfen. Hier der Wortlaut:
"Meine lieben deutschen Landsleute diesseits und jenseits der Demarkationslinie, Soldaten der Bundeswehr. Der Friede ist in äußerster Gefahr. Heute früh haben Einheiten der sowjetzonalen Volksarmee die Demarkationslinie überschritten und erste Kampfhandlungen ausgelöst. Das ist ein Bruch des Völkerrechts. Die Aggression richtet sich nicht nur gegen uns, sondern gegen alle mit dem deutschen Volk verbündeten Mächte der Welt. Nichts haben wir in den letzten Wochen unversucht gelassen, um den Frieden zu sichern ... In dieser schweren Stunde stehen wir alle zusammen.

Die Kraft, dem Unrecht und der Gewalt zu widerstehen, erwächst aus unserer Gewissheit, den Frieden leidenschaftlich gewollt und den Ausgleich gesucht zu haben. Wir sind den Weg der Verständigung bis zuletzt gegangen, dafür ist die Welt unser Zeuge. Nun, da die Waffen sprechen, ist es auch dem letzten Zweifler offenbar, wer den Krieg will. Noch haben wir aber nicht die letzte Hoffnung aufgegeben, dass die Vernunft doch noch Oberhand behält ...

Wir stehen in einem weltweiten Bündnis. Unsere Freunde sind an unserer Seite. Das muss dem ganzen deutschen Volk bewusst sein, vor allem auch Ihnen, meine lieben Landsleute jenseits der Elbe. Wir wissen, dass Sie zu Freiheit und Recht stehen. Wir wissen, dass die Mehrheit unserer mitteldeutschen Jugend die Uniform Ulbrichts nicht aus Überzeugung trägt.


Lasst uns in dieser Stunde der Gefahr zusammenstehen, dass der Friede doch noch gerettet, dass die gemeinsame Freiheit doch noch errungen werden kann. Nicht nur wir, Europa darf diesem schändlichen Anschlag nicht unterliegen. Das Recht ist auf der Seite der freien Welt. Zusammen mit unseren Verbündeten sind wir stark. Jeder kann sich auf den Schutz der Bundeswehr und aller öffentlichen Organe verlassen.
Wir werden im Kampf um das Leben und die Freiheit unserer Kinder ein Beispiel jenes Mutes und jener Tapferkeit geben, die unserem Volke eigen sind. Es lebe Deutschland, es lebe Europa, es lebe die Freiheit."

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70 Jahre danach
after Auschwitz

Ban schockiert über Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer
New York (dpa) - UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ist schockiert über die jüngste Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer. In einer Mitteilung der Vereinten Nationen beklagte Ban in New York, das Mittelmeer habe sich zur «tödlichsten Route» für Asylsuchende und Flüchtlinge weltweit entwickelt. Es müsse das Recht auf Asyl für die wachsende Zahl von Menschen garantiert werden, die vor Krieg flüchteten und sichere Zufluchtsstätten suchten. Ein voll besetztes Fischerboot war in der Nacht zum Sonntag vor der libyschen Küste gegkentert. Nach Angaben eines Überlebenden sollen 950 Menschen an Bord gewesen sein.

20.04.2015 05:32 Uhr © Rhein-Zeitung Impressum

 

 


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Israel settlers
West Bank
Israel High Court
Israel agriculture
The High Court of Justice is to hear petitions Monday by Palestinians seeking the return of land they own near the Jordanian border and which was given to Jordan Valley settlers to cultivate.
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