Freitag, den 14. August

siehe auch>>

"Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir. Beide darf ich nicht als in Dunkelheit verhüllt oder im Überschwänglichen, außer meinem Gesichtskreise suchen und bloß vermuten; ich sehe sie vor mir und verknüpfe sie unmittelbar mit dem Bewusstsein meiner Existenz.

Das Erste fängt von dem Platze an, den ich in der äußeren Sinnenwelt einnehme, und erweitert die Verknüpfung, darin ich stehe, ins unabsehlich Große mit Welten über Welten und Systemen von Systemen, überdem noch in grenzenlosen Zeiten ihrer periodischen Bewegung, deren Anfang und Fortdauer.

Das Zweite fängt von meinem unsichtbaren Selbst, meiner Persönlichkeit an und stellt mich in einer Welt dar, die wahre Unendlichkeit hat, aber nur dem Verstande spürbar ist, und mit welcher (dadurch aber auch zugleich mit allen jenen sichtbaren Welten) ich mich nicht wie dort in bloß zufälliger, sondern allgemeiner und notwendiger Verknüpfung erkenne.

Der erstere Anblick einer zahllosen Weltenmenge vernichtet gleichsam meine Wichtigkeit als eines tierischen Geschöpfs, das die Materie, daraus es ward, dem Planeten (einem bloßen Punkt im Weltall) wieder zurückgeben muss, nachdem es eine kurze Zeit (man weiß nicht wie) mit Lebenskraft versehen gewesen.

Der zweite erhebt dagegen meinen Wert als einer Intelligenz unendlich durch meine Persönlichkeit, in welcher das moralische Gesetz mir ein von der Tierheit und selbst von der ganzen Sinnenwelt unabhängiges Leben offenbart, wenigstens soviel sich aus der zweckmäßigen Bestimmung meines Daseins durch dieses Gesetz, welche nicht auf Bedingungen und Grenzen dieses Lebens eingeschränkt ist, sondern ins Unendliche geht, abnehmen lässt."

Unter dem gestirnten Himmel über uns, was noch sagen.
in den Büchern des Lebens lesend, am Ort, der uns aufgegeben dafür
schwarze Hefte1938/39
M.H.

eingeladen die da leben, rundum als Vertreter der anderen, wie auch immer zusammengewürfelt
gekommen fast alle

Bilanzen, keine guten
wenn wir die öffentlichen sehen.

Wofür wir stehen, im Kleinen
nicht die grossen Anlagen, vertan
aber weiter für
die Wege, die wir gehen,
die Bäume, die uns anvertraut,
den Fluss, der uns begleitet,
die Gräben nicht zurückzuzwingen auf ein unterirdisches Mass ihres Elends alles darüber muss uns leiten.

Die uns Geneigten des Tuns nicht auf die Sünderbank zwingen, der Räsonierer oder ins Nichts der 4 Wände vor dem Nichts.

Einer fragte nach dem Turm,
zusammen geschaffen, kann uns zeigen, was gut ist.

Das Haus in dem wir leben aus wir dem kamen und in das wir gehen.
Sein Mass. Dem Turm gegenüber. Anfang und Ende des Weges, den sie besitigten.