Es ist deprimierend, es ist beschŠmend, und zwar fŸr den gesamten deutschen Literaturbetrieb, der sich so gern mit sich selbst beschŠftigt und sich die Preise zuschanzt. Der Auftritt von Sibylle Lewitscharoff am 2. MŠrz im Staatsschauspiel in Dresden ist eine ZŠsur.Was die BŸchner-PreistrŠgerin an diesem Tag sagte, war so menschenverachtend, herrisch, gefŸhlskalt, reaktionŠr und ressentimentgeladen, dass all die Literaturkritikerinnen und -kritiker und all die Betriebsonkel und -tanten, die sie gefšrdert haben mit Preisen und Stipendien, vom Preis der LiteraturhŠuser Ÿber den Preis der Leipziger Buchmesse bis zum Kleist-, Ricarda-Huch-, Marieluise-Flei§er-, Wilhelm-Raabe- und eben Georg-BŸchner-Preis, und all die Institutionen, in denen sie Mitglied ist, von der Deutschen Akademie fŸr Sprache und Dichtung Ÿber die Berliner Akademie der KŸnste bis zur Villa Massimo in Rom, sich dazu verhalten mŸssen. Wie stehen sie zu einer Schriftstellerin, die bestimmte Menschen als "Halbwesen" bezeichnet?