Carpe diem (dt. „Genieße den Tag“ oder wörtlich: „Pflücke den Tag“) ist eine Sentenz aus der um 23 v. Chr. entstandenen Ode „An Leukonoë“ des römischen Dichters Horaz (* 65 v. Chr.; † 8 v. Chr.). Sie fordert in der Schlusszeile als Fazit des Gedichtes dazu auf, die knappe Lebenszeit heute zu genießen und das nicht auf den nächsten Tag zu verschieben. Der Appell ist nicht, wie oft fälschlich angenommen, hedonistisch, sondern epikureisch gemeint. Im Deutschen wurde die Übersetzung „Nutze den Tag“ zum geflügelten Wort[1], die allerdings die Intention von Horaz nicht vollständig wiedergibt.