Donnerstag, den 29. August
stralsund 45 Minuten von Nossendorf

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Es muss vor einiges mehr als 70 Jahren gewesen sein, dass ich hier war. Die Geschichte hörte von jenem Schill.
Und wenn mich jemand all die Jahre gefragt hätte, wo und wie, so hätte ich diese Stelle nennen können. In Stralsund eine lange Strasse, mit hohen weissen Häusern, auf, in den Steinen des Trottoirs das Schild seines Todes. Und dann die seltsame Geschichte mit dem Kopf des toten Helden mag dazu beigetragen haben ihn fest einzubrennen in das, was ganz früh war.In schwerz weiss die Bilder.
Am 31. Mai 1809 griffen die Franzosen, wie von Schill erwartet, die Stadt am Tribseer Tor an, durch das Schill selbst sechs Tage zuvor eingerückt war. Der erste Angriff konnte abgewehrt werden. Jedoch rückten die angreifenden Truppen am Tribseer Tor nur zur Ablenkung an. Ihre Hauptmacht konzentrierte sich auf das Kniepertor, wo sie schnell in die Stadt vordringen konnte. Gegen die Übermacht wehrten sich die schillschen Truppen verzweifelt. Nur einem kleinen Teil gelang die Flucht durch das Frankentor; die meisten fielen im Kampf. Schill selbst wurde nach einem Fluchtversuch, der ihn in der Annahme, die Stadt dort verlassen zu können, ins Johanniskloster geführt hatte, beim Ritt durch die Fährstraße vor dem Haus Nummer 21 von einer Kugel tödlich getroffen. Sein Leichnam mit einer Verletzung im Gesicht und mit von einem Bajonett durchbohrten Unterleib wurde in das Haus des städtischen Chirurgen am Alten Markt gebracht. Am 1. Juni 1809 fand in der Stadt eine Siegesparade statt. Anschließend wurde in Gegenwart Gratiens der Kopf Schills abgetrennt und als Trophäe an König Jerome geschickt. Schills Körper wurde am 2. Juni 1809 auf dem Stralsunder St.-Jürgen-Friedhof an unbekannter Stelle verscharrt. Schills Kampfgefährte von Petersson geriet in Gefangenschaft und wurde am 4. Juni 1809 vor dem Kniepertor erschossen. Daran erinnert heute eine Gedenktafel.
ja so weiss waren die Tischdecken damals und das Licht steil und schräg in den Gasträumen des Kindes. Schwarz gekleidet die, die das Essen brachten.
Als wir 1968 in Sardinien den Film Wieviel Erde braucht dr Mensch mit den arachaischen BIldrn und Tönen von dort machten, nannte mich Franz Treuberg seinen Schill. Er lebte in Rom, Fellini nannte er seinen Freund und seine gräfliche Familie lebte bei Augsburg. Das silberne Gefäss mit seinem Wappen seitdem auf meinem Tisch hier.
Seit ich wieder in N. bin, hab ich Stralsund nicht betreten, aus Angst vielleicht, dass alles nicht stimmt. Blindlings hätt ich es eschreiben können nun wie es war und ist, seit über 70 Jahren. Und was für eine Stadt muss das gewesen sein für den aus N. damals.