Sonntag, den 16. September

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Anlässlich der Wiederherstellung des Kirchturms in Nossendorf ergeben sich die Fragen, ob und wie Nossendorf und die Wiedererichtung des Turms der Kirche schon lange im Sinn waren. Auch zu Zeiten der Mauer. Und in den Filmen.

Man kann auf erste Bücher und das Magazin Cahiers du Cinema 1980/Paris zum Hitler-Film und vor dem Parsifal verweisen. Aber das Ende des Films Ein Traum, was sonst /1990/94) ist ein besonderer Fall.

Als der Film-Traum endete und zwar als ein Ende aller Hoffnungen für die Realität, und das war nach dem Fall der Mauern, als dies reale Nossendorf wieder für den Flüchtling zu betreten war, und nun als Film auf seine Art heiter aber ohne ein Redivivus im Realen ernstgemommen wurde, zum Ende von Beethovens Pastorale, musste schnell entschieden werden im Studio mit welchem Bild das enden soll. Die Kirche ja, aber doch eben nicht im gegenwärtiogen Zustand der Verstümmlung und so wurde schnell entschieden für dieses Ende von N. im Traum des Films mit eben doch der alten Kirche in ihrem Turm wenigstens als Ende des Traum wieder. So entstand das Schlussbild nach allem Ende des Dorfs der Kindheit verrückt mit einer Kirche wieder des alten Turms als Ende des Films den wir ein Traum, was sonst nannten. Der verstummte Turm nur 10 Jahre Teil der DDR war doch Zeichen der ganzen Epoche als ihr Ziel

Als überlegt wurde in welchem Raum denn etwas stattfinden solle was Die Nacht genannt würde, auch mit den Erinnerungen an Nossendorf, entstand als Erstes die Vorstellung der Scheune, also eines Fachwerks-Baus. in verkohltem Zustand als Gehäuse. Das war 1984.

Nach der Erkenntnis und dem Anerkennen der Verluste vor 20 Jahren also über allem Ende der Turm noch einmal. Unter dem Schluss-Titel.

Und es gab keinen Schwur ihn wieder aufzubauen, auch als ich zurückam in das Haus ohne Hof und ohne Land. Als Artefakt.

P. Nouwens >>><<aus Amsterdam in einer Dr-Arbeit zu den Filmen Die Nacht-Ein Traum-Der Turm>><
DDR-Fassung seit 1980
bis 1945 erlebt
Filmende Traum
1990/94
Der Film

Der verstummte Turm
nur 10 Jahre Teil der DDR von 1980-89 war doch Zeichen ihrer ganzen Epoche als ihr Ziel, als Pendent zu den Neubauten am Rand des Dorfs und totaler Verelendung seiner Mitte. Wenn nun auch der Turm wieder in historischer Erscheinung entstehet, dann ist es wie eine Fortsetzung des Film-Traums mit realen Mitteln. Und es fragt sich wie von Anfang an: ob das erlaubt ist. Aus den Bildern des Verlorenen selbst das Zeichen da es Anderen noch ein mal im und über dem Realen zu gewinnen.

Und selbst als sie den Weg dahin zuletzt ohne Not auch noch verloren, gilt umso mehr das alte: ceterum censeo viam esse liberandam .