Dienstag. den 4. Oktober

(Fortsetzung)

 

I

Deutsches Haus

Diesem Raum mit den 10 Projektionen
und einem Modell des Weges zur Kirche in Nossendorf
als Gestaltung eines Tages im Juni dieses Jahres mit Flossfahrt am nächsten auf der Trebel,
geht eine Einladung voraus zu dem Motto Deutsches Haus etwas zu machen.

Auf dem Tisch stehen sie und rennen und schlagen und reden und fallen in Ohnmacht und sind hilflos und zeigen den Rücken
als obs ihr Leben wäre. Und das ist es auch, während die anderen singen und gehen und lachen, als sei alles gut, und das ist es auch.
Dies hier leben, sind schon so sehr geübt, sich die Geschichte anzueignen, ohne Form, zu geben, dass sie gar nicht mehr wissen, was man nicht tut.
Noch höre ich en Aufschrei der Sachbearbeiterin zum Einzug des Weges, als ich von der Geschichte sprach seit Generationen, des Weges durch das Dorf,
da sei sie nicht zuständig, wenn es um das Recht von Autozufahrten ginge zu jedem Haus und sonst nichts.
Und die Warnungen wurden laut, der Gutmeinenden, ich solle mich nicht unglücklich machen.
Es fing damit an, dass genehmigt wurde, auf dem alten Weg auch einer sein Auto bewegen dürfe zum Haus,
dann, dass er sein Auto dort parkte, auf dem öffentlichen Weg, mit einer Container-Garage unter Dach,
mit einem Werkzeugschuppen in Form einer Toilette,
dass er seinen Schuppen zum Haus ausbaute, die Mauer zu Kirche und Friedhof ein-und überbaute,
bis alle sagten , es sei zu eng, er müsse den Weg als Eigentum erwerben dürfen,
zu Fuss zur Kirche wozu, die anderen wer denn noch, und als selbst der Pastor nickte,
kaufte er einfach auf, was allen gehörte, und zäunte ab und schloss aus und die Frau kam mit dem Besen.
Bis sie nun kamen in diesem Sommer, an einem Tag, zu gehen wieder und reden und lachen, frei zu seien,
hin und her, wie Menschen sind von hier und aus der Ferne in Ost und West, zu leben wie Leben ist,
viele hundert Male die Menschen an diesem Tag als sei es immer so und ohne Zäune alle frei.
Auf alten Pfaden.

 

 

Festspiele Nossendorf