Sonnabend, den 4. Juni

aktualisiert 12h

Die hinteren Bänke sind schon fertig
Der Morgen des Kindes
auf dem Lande
Der heutige Weg zur Kirche in beide Richtungen
was seit 8 Jahren wuchs
und die Alternative
für einen Tag offen
wieder

 

was am Morgen nun grüsst
mit Nachtigallen und Kuckuck in wieder geöffnete Fenster des Lebens

Das ist im stummen Bilde trügerisch, denn hinter den Bäumen kommt der Ton vom Sportplatz durch die ganze Nacht, mit allen Fenstern zu und ohne Erbarmen. Was den Rasenmäheren ab 18 Uhr und am Wochenende untersagt ist, jeder Grashalm vor der Tür verfolgt wird, alles Feuer ausserhalb der Zeiten verboten sind,was im Fernsehn als Freiheit des Knopfdrucks garantiert ist, wird hier durch öffentliche Beschallung zur Diktatur der Apparate. Des Bürgermeisters liebstes Kind. Bald mit Fluchtlichtanlagen, künstlichem Rasen für 15 000 Euro gefördert im Visier, dann immer, Tag und Nacht. Zwischen den Feldern. Das Land holt auf, Mitten in den Feldern. Die jungen Leute sollen auch mal gefördert werden. Und wer wollte gegen die Jugend sein.

Nachtigallen, sehr sensible Sänger anderer Töne, diese Nacht keine mehr, hoffentlich nicht auf immer nun. Augen kann man schlissen, wenn man rausgeht, sich abgrenzen gegen die Not den Blick, jetzt sind die Ohren dran, ohne Grenzen. Es fängt in den Herzen an. Im Radio der geschlossenen Fenster Schubert und JSBach. Noch und zwischen Filmmusiken am Ende aus Hollywood. Auch da.

auch wir arbeiten mit Apparaten, aber was kann man mit ihnen alles machen. In einer Woche können wir es sehen. Alle eingeladen aus dem Dorf.
Die Nachtigall aber und der Kuck habens überstanden. Noch und wieder da.
Die Nachtigall aber und der Kuckuck habens überstanden. Noch und wieder da. Die Natur wird uns überleben, es sei denn wir werden wie sie. Von ihr zu lernen sind wird da. Mit ihr alles - ohne sie nichts. Gut geführt, wird sies danken.
Jeder Baum ein eine Schlacht,
jeder Weg eine Welt-Geschichte. Es ist Krieg im Lande Nossendorf. Es fallen die toten Seelen und ihnen Gräber zu schaffen, ist vielleicht noch Zeit. Für Gärten für die Kirchbäume, zu fällen, und für Häuser zu schliessen, ist schon lange kein Interesse mehr. Und auf dem Kirchturm haust das Nichts.