Sonntag, den 27. März

aktualisiert 20:15h

Der Hof ist nun ein Weg - ohne Ziel.
Der früher, bis vor 2 Jahren weiter führte zu Friedhof und Kirche. Bis zur alten Schule und so wieder zurück täglich. Wo nun keine Schule ist und eine Kirche ohne Turm.
Immer Wieder: hier wohnte Hertha Schuldt, das letzte Kindermädchen, deren Mann in Stalingrad vermisst ist. Die Blicke dorthin waren immer tröstlich. Denn es war ein Kind ohne Mutter. jetzt sind da Zäune und, der Blick tut weh. Auch, wenn er die sieht, die da nun wohnen. Wenn sie den Weg also zumachen wollen.

Vor ein paar Jahren - kam der erste Zaun, dann die anderen. Direkt vor das Tor. Alles zugemacht, verbaut und ...

anstelle des Weges, und das Muss. Dass er wieder aufgemacht werden muss, wie alle Tore, wie wir wissen, denn dazu sind sie da.Und wenn sich alle Welt verschwörte und die Welt voll Teufel wäre, es muss uns doch gelingen. Wie wir wissen.

Die zweite Schicht der Wandfarebn aus Sumpfkalk und Kasein im Hause waren nun fällig.

zugeschickt
Arno Holz war ein wichtiger Autor während des Stduiums
in München. Er wohnte auch in Grundlsee/Haus Seeblick.
Wie wir heute wissen.

Ich bin der reichste Mann der Welt! // Meine silber-
nen Yachten / schwimmen auf allen Meeren. // Gold-
ne Villen glitzern durch meine Wälder in Japan, / in
himmelhohen Alpenseeen spiegeln sich meine Schlös-
ser, / auf tausend Inseln hängen meine purpurnen Gär-
ten. // Ich beachte sie kaum. // An ihren aus Bronze
gewundenen Schlangengittern / geh ich vorbei, / über
meine Diamantgruben / lass ich die Lämmer grasen. //
Die Sonne scheint, / ein Vogel singt, / ich bücke
mich / und pflücke eine kleine Wiesenblume. // Und
plötzlich weiss ich: ich bin der ärmste Bettler! // Ein
Nichts ist meine ganze Herrlichkeit / vor diesem
Thautropfen, / der in der Sonne funkelt.

Arno Holz (1863-1929)

* der Autor ................................................
Geboren am 26.4.1863 in Rastenburg (Ostpreußen); gestorben am
26.10.1929 in Berlin. "Wozu noch der Reim? Der erste, der -
vor Jahrhunderten! - auf Sonne Wonne reimte, auf Herz Schmerz und
auf Brust Lust, war ein Genie; der tausendste, vorausgesetzt,
daß ihn diese Folge nicht bereits genierte, ein Kretin."
Arno Holz, Die neue Wortkunst

Heute in Nossendorf der Prospekt, das Foto nach 1945 aus Berlin als Wand im Wind und 1989 Szenen-Hintergrund der Marquise von O...

Dort werden wir sitzen
am 11. Juni dieses Jahres, wenn wir die Fespiele aus Schwerin zu Gast haben. Mit einfachen Stühlen.

Parolesaal, Schloss Berlin vor der Zerstörung, Erdmannsdorff und Schadow.
Wieder ein ruhiges Tor, sanft zu öffnen, sanft mit Türen aus Holz
Auch dieser Prospekt wird dann in Nossendorf seine Rolle spielen im Sommer, so wie er für die Marquise von Kleist gewählt wurde als ein Ort wo Kleist ein-undausging(Friedersdorf an der Oder (v.d.Marwitz)
Es war ein Privileg der früheren Bewohner des Gutes mit der Kirche des Dorfes in besonderem Verhältnis zu stehen. Und auch heute treffen wir dort die Bewohner des Ortes alle, wenn sie ihre Toten besuchen wie in einem besonderen Hain. Den es zu hüten gilt. So liegt auch heute noch der Gründer des Gutes, wo ich geboren bin, ganz links am Rande des Bildes unter dem Stein mit Kreuz und Buch. Mit Blick auf den Ort, wo er lebte. Wie die Söhne und Väter, aus dem letzten Kriege unter der Linde ihre Ruhe fanden. Jeden Frühling wieder in dem Rund des Jahres. So auch der, dem der vater die Augen schloss als er sich sein Leben nahm, als alles unterging, und er ihn hierherlegte, von Stalingard zurück hierher, während sein general weiterzog, nach kurzer Nacht, am Tag als die Russen kamen.
So kann man sagen, der, der oder die, die den Weg abzuschaffen beschlossen, handelten logisch als Testamentsvollstrecker der Abschaffer von Türmen und Wegen, denn wo kein Ziel ist, da ibraucht es auch keinen Weg. Sagen sie
Und da kommt einer und will den Turm wieder und so den Weg , denn der Turm wird wieder sein und wo ein Turm ist, da ist auch ein Weg, sagten schon die Alten. Also: Es gab keinen Grund ihn zu verlieren. Und so nicht für ihn zu kämpfen, bis zur Einsicht derer, die ihn aufgaben. Denn ohne Hof, ist nun alles Weg. Und die Gräber aber blieben.
wie dies, was blieb 1989.
Und wenn die Welt voll Teufel wär. Und wollt uns gar verschlingen, So fürchten wir uns nicht so sehr, Es soll uns doch gelingen.