Donnerstag, den 25. August

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Es gibt in Berlin einen Raum mit viel Geschichte .

1848 tagte hier die preussische Nationalversammlung im quergeordneten Raum.

Die Russen nahmen sichs mit der Beute des Marmors aus der Reichskanzlei, als Clubhaus für die Offiziere. Die DDR machte aus dem der Musik gewidmeten Haus ein Theater(Die Singakademie Zelters, des Goethefreundes, wurde zum Gorki-Theater der DDR)
Die verschiedenen Wandlungen des Hauses und die Bomben des Krieges machten es reif für einen neue, eigene Bestimmung.
Der heutige Zustand aus der DDR gleicht dem eines Kinos mit den Scheinwerfern eines Film-Studios über und vor Plüschsesseln für Zuschauer während der Aufnahmen ohne Regie. Konzentriertes Theater kann man hier nicht machen.
Hier sang Marlene Dietrich für Elektrola und spielte Furtwängler. Also eine gute Akustik.
Die Leere des Raums sollte man zur Zelle machen des Nichts, aus dem alles andere folgt. Also neu anfangen. Wie bisher jede Epoche ihren Stemple aufdrückte. Wo ist der unsere.
In diesem Jahr wird der 200ste Todestag von Kleist erinnert. Dieser Raum -dazu bestimmt- wäre der Strenge seiner kargen Texte angemessen. In der Eile, die geboten ist, die Empfehlung: Alle Stühle raus, Klappstühle rein, Plüschlampen weg, die Wände verhängen, den Kubus des Äusseren im Inneren erinnern, und von da gehts los. Sie werden es nicht machen. Also keine Chance für Kleist, wenn man diesen Raum in seiner heutigen Fassung der DDR-Verhuntzung als Theater für ihn wählt. Wenn schon heutiges Studio, dann ernstgenommen. Mit dem Ernst, der diesem Raum und Haus und seinen Texten zukommt.

Dies Haus wurde aus der Initiative der singenden Bürger von Berlin auf dem Grund des Königs gegründet und der Musik gewidmet. So sahen die Menschen sich im Hain an der grossen Linden-Allee, am Wasser des Kanals, den die Nachfolgenden als erstes zuschütteten, nach den Bomben des Krieges erinnerten sich die Russen dieses ersten Musikhauses am Platz, wollten die alte Form des Ässeren wieder, im Inneren sind nun wir dran. Aus dem Kern der Worte Musik zu machen, wie wir sie verstehen. Als Gesang, der von alledem weiss, was hier geschah.

Dies schreibt einer, der aus dem Zusammnbruch dessen, was war, alles holte, was er tat, in Filmen, auf dem Theater und am Ort, wo er jetzt lebt. Mit kargen Mitteln und aufmerksamen Verstand.