Sonntg. 11. September 2011

aktualisiert 18:48h

Als m 17. Juni in Berlin und dann in allen Städten Ostdeutschlands die Menschen auf die Strassen gingen, sagte die Partei, die immer recht hat, es war wegen der Arbeitsnormen und es war der Klassenfeind und es waren die Imperalisten und sie bauten schlieeslich eine Mauer als Friedensgrenze an der die Menschen starben, wenn sie zu nahe kamen.

Als am 9 November 1989 die Mauer fiel, sagten unsere Leute in den Zeitungen Und im Fernsehn und im Radio auf den Fahnen stände "wir sind das Volk" und begrüssten den neuen Sozialismus der Freiheit. Das "wir sind ein Volk" hatten sie übersehen, was zur Einheit führte.

Als am 11. September New York brannte und die höchsten Türme fielen, sagten sie es waren die Terroristen in fernen Höhlen oder noblen Herbergen, und sie machten Krieg gegen kleine Länder ohne U-Boots und Raketen, die schuld seien, und gingen bis nach Bagdad und Afghanistan und sie schauen schon gierig nach Teheran.
Bis sie selbst verbluteten. Mit Arsenalen voll von Atomwaffen des Bösen. Nutzlos gegen andere, es sei denn, es komme über sie selbst.

Wenn in Jerusalem und Tel Aviv die Menschen auf die Strasse gehen, sagen sie, es sei wegen Brot und Wohnungen und mehr Geld in der Tasche und sie schreiben von Sozialprotesten.

Und als die Menschen von Kariro bis Tripolis und Damaskus protestierten, sprachen sie vom Aufstand gegen die Diktatoren. Aber als in Kario jetzt die Fahne der Nachbarn brannte und deren Haus gestürmt wurde, sprachen sie von Mob.

 

Als m 17. Juni in Berlin und dann in allen Städten Ostdeutschlands die Menschen auf die Strassen gingen, sagte die Partei, die immer recht hat, es war wegen der Arbeitsnormen und es war der Klassenfeind und es waren die Imperalisten und sie bauten schlieeslich eine Mauer als Friedensgrenze an der die Menschen starben, wenn sie zu nahe kamen.

Als am 9 November 1989 die Mauer fiel, sagten unsere Leute in den Zeitungen Und im Fernsehn und im Radio auf den Fahnen stände "wir sind das Volk" und begrüssten den neuen Sozialismus der Freiheit. Das "wir sind ein Volk" hatten sie übersehen, was zur Einheit führte.

Als am 11. September New York brannte und die höchsten Türme fielen, sagten sie es waren die Terroristen in fernen Höhlen oder noblen Herbergen und sie machten Krieg gegen kleine Länder ohne Waffen der U-Boote und Reketen, die schuld seien, und gingen bis nach Bagdad und Afghanistan und schauen schon gierig nach Teheran.
Bis sie selbst verbluteten. Mit den Arsenalen voll von Atomwaffen des Bösen. Nutzlos gegen andere, es sei denn, es komme über sie selbst.

Wenn in Jerusalem und Tel Aviv die Menschen auf die Strasse gehen, sagen sie, es sei wegen Brot und Wohnungen und mehr Geld in der Tasche und sie schreiben von Sozialprotesten.

Und als die Menschen von Kario bis Tripolis und Damaskus protestierten, sprachen sie vom Aufstand gegen die Diktatoren und grosser Wende der Zeiten. Aber als in Kario jetzt die Fahne der Nachbarn brannte und deren Haus gestürmt wurde, sprachen sie von Mob.

 

Wann sprechen sie von sich.
Und, dass sie selbst der Grund sind,
erkennend warum.

Belsazar


Die Mitternacht zog näher schon;
In stummer Ruh lag Babylon 2).

Nur oben in des Königs Schloss,
Da flackert's, da lärmt des Königs Tross.

Dort oben in dem Königssaal
Belsazar hielt sein Königsmahl.

Die Knechte saßen in schimmernden Reihn
Und leerten die Becher mit funkelndem Wein.

Es klirrten die Becher, es jauchzten die Knecht;
So klang es dem störrigen Könige recht.

Des Königs Wangen leuchten Glut;
Im Wein erwuchs ihm kecker Mut.

Und blindlings reißt der Mut ihn fort;
Und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort.

Und er brüstet sich frech, und lästert wild;
Der Knechtenschar ihm Beifall brüllt.

Der König rief mit stolzem Blick;
Der Diener eilt und kehrt zurück.

Er trug viel gülden Gerät auf dem Haupt;
Das war aus dem Tempel Jehovahs 3) geraubt.

Und der König ergriff mit frevler Hand
Einen heiligen Becher, gefüllt bis am Rand.

Und er leert ihn hastig bis auf den Grund
Und rufet laut mit schäumendem Mund:

"Jehovah! dir künd ich auf ewig Hohn –
Ich bin der König von Babylon!"

Doch kaum das grause Wort verklang,
Dem König ward's heimlich im Busen bang.

Das gellende Lachen verstummte zumal;
Es wurde leichenstill im Saal.

Und sieh! und sieh! an weißer Wand
Da kam's hervor wie Menschenhand;

Und schrieb, und schrieb an weißer Wand
Buchstaben von Feuer, und schrieb und schwand.

Der König stieren Blicks da saß,
Mit schlotternden Knien und totenblass.

Die Knechtenschar saß kalt durchgraut,
Und saß gar still, gab keinen Laut.

Die Magier kamen, doch keiner verstand
Zu deuten die Flammenschrift an der Wand.

Belsazar ward aber in selbiger Nacht
Von seinen Knechten umgebracht.

Heinrich Heine
(zw. 1815 u. 1821)


Belsazar

Midnight drew nearer already;
In mute rest lay Babylon.

Only above, in the king's castle,
lights are flickering and the king's retinue makes noise.

And above, in the king's hall,
Belshazzar holds his royal banquet.

The knights sat in shimmering rows,
emptying goblets of sparkling wine.

The goblets clinked, the knights cheered;
and so they made noise for that headstrong king.

The king's cheeks glowed;
through wine his courage grew bolder.

And blindly, his courage pulled him forward,
and he maligned God with blasphemous words.

And he boasted impertinently and blasphemed wildly
while the crowd of knights bellowed their approval.

The king called with a haughty glance;
the servant hurried off and soon came back.

He brought back on his head many golden treasures
that had been plundered from Jehovah's Temple.

And the king grasped with his criminal hand
a sacred goblet and filled it to the brim.

And he drained it hastily to the bottom,
and then called loudly with foaming mouth:

"Jehovah! I proclaim to you my eternal scorn,
for I am the king of Babylon!"

But hardly had those terrible words died away,
when the king grew secretly fearful in his heart.

The ringing laughter fell silent at once;
the hall grew deathly still.

And behold! behold! on the white wall
there appeared something like a human hand;

and it wrote and wrote on the white wall
letters of fire; it wrote and disappeared.

The king sat staring there,
with knocking knees, pale as death.

The crowd of knights sat cold and filled with horror,
and sat entirely still, without a sound.

Magicians came, but no one could understand
and find the meaning of the flaming script on the wall.

But Belshazzar, that very night,
was murdered by his knights.