Caravaggio
(Caravaggio 1571 - Porto Ercole 1610)
Christus am Ölberg
Inv. Nr. 359
Das Gemälde zeigt Christus mit seinen Jüngern Petrus, Jakobus und
Johannes im Garten Gethsemanes am Ölberg. Caravaggio wählte jedoch
nicht den üblicherweise dargestellten Moment des Gebets, bei welchem Jesus
bittet, daß der Kelch (des Leidens) an ihm vorübergehe, sondern
eine nur bei Matthäus (26, 40-41) und Markus (14, 37-38) geschilderte
Szene, in der er die einschlafenden Jünger zum Wachen drängt: "und
er kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend und sprach zu Petrus:
Könnet ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen? Wachet und betet, daß ihr
nicht in Anfechtung fallet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach." (hier
zitiert nach Matthäus).
Das Bild wird sowohl in dem 1621, nach dem Tode des Kardinal Benedetto Giustiniani
angelegten Inventar erwähnt: "Un quadro di nostro Signore nel orto
con l´apostoli che dormeno e cornice negro", als auch in dem Inventar
aus dem Jahre 1638, das nach dem Tod des Marchese Vincenzo Giustiniani durch
weitere Informationen ergänzt wurde: "Un quadro grande in forma di
sopraporta con Christo nell´Horto che riprende gli Apostoli dormienti
depinto in tela pal. 10 alto pal. 7 di mano di Michelang.o da Caravaggio con
sua cornice negra profilata e rabescata d´oro." Aus der ausführlichen
Eintragung von 1638 geht die Autorschaft Caravaggios ebenso hervor wie die
Anbringung als "sopraporta".
Die Provenienz legt eine Entstehung in seine römische Zeit nahe, vermutlich
in die Jahre 1604-1606, am Ende seines Aufenthaltes, eine Datierung die erstmals
Hermann Voss (1923) aus stilistischen Gründen vorschlug und die bis dahin
breite Akzeptanz fand. Das Motiv des im Vordergrund gelagerten Petrus geht
vermutlich auf die antike Statue der Kleopatra zurück, die Caravaggio
in einem Seitensaal des Belvederes im Vatikan, der sogenannten "stanza
della Cleopatra" gesehen haben könnte.
Hans-Ulrich Kessler
In
Berlin gingen sie verloren,
diese Caravaggio's. Zuletzt gesehen in den Flakbunkern Berlins oder in die
Bergwerke rundum bis 1945
In
Berlin eine Ausstellung jetzt auch mit den Bildern des Schülers, den der Meister
als jungen Amor zum Modell genommen. Cecco del Caravaggio, die Austreibung
aus dem Tempel.
FAZ
zur Ausstellung in Berlin in der Gemäldegalerie
Ungewöhnlich
allein schon die
Regie der Figuren.
Nicht
dabei in Berlin jetzt, aber als Novität neuer Entdeckung seit kurzem wieder
dazuzustellen, wenn wir von Caravaggio sprechen, diese Gefangennahme nun auch.
So rundet sich die Geschichte von Gefangenahme und letzten Aufträgen davor
auf dem Ölberg an die Jünger wie das Bild dessen, der von oben geführt,
aufschreibt oder liest, was gesagt ist, mit dem Bild des Zorns über die
Händler vor den Stufen
des Tempels ohne Gott.
Wir aber, ohne Kriege und Kampf nun um uns, auch die ohne Motive, wofür
es zu stehen und zu fallen lohnte? und keiner, der es festhält als neue Ehre,
weil auch sie verlorenging?
Verloren
auch sie