Mahmud Ahmadinedschad

03.05.2010

Eklat auf Abrüstungskonferenz
Ahmadinedschad brüskiert USA mit Atom-Tirade

dpa
Irans Präsident Ahmadinedschad: Atomwaffen "beschämend und widerlich"
Irans Präsident Ahmadinedschad hat bei Uno-Abrüstungsberatungen einen Eklat provoziert. Atomwaffen zu besitzen, sei "widerlich und beschämend" - er warf den USA vor, andere mit ihrem Arsenal zu bedrohen. Delegierte verließen den Saal, Außenministerin Clinton forderte die Welt auf, Iran Einhalt zu gebieten.

New York - Überschattet von einem Eklat um den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad hat in New York die Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag begonnen.

Die Delegierten der USA, Deutschlands, Großbritanniens und Frankreichs verließen den großen Plenarsaal der Vereinten Nationen in New York, als Ahmadinedschad die USA und Israel scharf angriff. Den Sperrvertrag nannte er "schwach" und "ungerecht". Ahmadinedschad warf den Vereinten Nationen vor, in sechs Jahrzehnten unfähig gewesen zu sein, weltweite Sicherheit zu schaffen.
"Die Vereinigten Staaten haben nicht nur die Bombe eingesetzt, sie bedrohen damit auch andere Länder, darunter meines", sagte Ahmadinedschad. "Diejenigen, die als erste die Bombe eingesetzt haben, müssen zu den am meisten gehassten Menschen gehören." Die erste Atombombe wurde am 6. August 1945 von den USA gegen Japan eingesetzt.

Die USA hätten einen "Schatten der Angst" über die Welt gelegt, polterte Ahmadinedschad. Der Besitz von Atomwaffen sei kein Anlass zu Stolz, "er ist widerlich und beschämend", sagte er. "Und noch beschämender ist es, die Furcht vor diesen Waffen zu benutzen. Das ist mit keinem anderen Verbrechen in der Geschichte zu vergleichen."