Der Lohengrin im Bayreuth dieses Jahr und seine Rezeption bisher ist interessant. Ein erklärter Anti-Wagner-ischer Vertreter des Regietheater-Betriebs fand diesen Stoff am richtigen Ort seine Schule zu beweisen. Im "posthistorischen Zeitalter"(Sloterdijk) macht er den göttlichen Gesandten zum Anti-Helden in einer erniedrigten Gesellschaft der Ratten, deren Fänger am Schluss als Neugeborener Unheil bedeutet("auf Gralsbeglückung können die Rattenmenschen nicht mehr hoffen"DIE ZEIT), womit die Paradigmen der 68er-Aufklärung ohne Pathos, Sinnlichkeit und mythische Bilder, allen konsumierbar werden, wie die Stimmen der politischen Akteure nun verstehen, ganz im Dissens mit ihrern Wählern als Publikum. Was sonst Müll ist und Plastik hier, wird zum Konsens der vergangenen Jahre. Bayreuth, mit den Regierenden jeder Zeit konform, ist es auch jetzt. Obwohl sein Erfinder ganz andere Möglichkeiten meinte, wenn wir seine Musik ernstnehmen. Wie hier eben nicht. Bayreuth als Anti-Wagner-Theater, nur um den einen auszutreiben, der sich darauf berief, als er seine Bilder anbot, aus diesem Grund getränkt. An die Töne und Worte kommen sie nicht ran. Sie drehen sie nun um, mit anderen Bilder beladen in anderen Sinn. Ob das denen gefallen würden, denen sie meinen dies abzugewinnen und anzudienen, die das neue Bayreuth mit zu retten fanden. Aus Kenntnis auch ihrer Rettungsaktion für Bayreuth nach dem Desaster 45 , kann man sagen : nein, sie hättens nicht erlaubt, so kann dies nur sein, ohne sie.