Die lobenswerten Dokumentationen der Medien zum Afghanistan-Krieg in USA/GB/ Deutschland werden illustriert mit Bildern der Täter. Wirkungsvoller und richtiger zutiefst wären dazu die Bilder der Opfer. Die zynische Abwehr (das sei nichts Neues) wäre nicht mehr zu ertragen.

27. Juli 2010, 18:27 Uhr

Umstrittene Äußerungen
Oliver Stone entschuldigt sich für Hitler-Polemik

"Hitler hat den Russen viel mehr angetan als den Juden": Mit einer Reihe von deplatzierten Sätzen sorgte Filmemacher Oliver Stone für Empörung. Jetzt hat sich der Kino-Provokateur entschuldigt - und behauptet fortan das Gegenteil.

New York - Wegen seiner Statements zum angeblichen Einfluss von Juden in den USA ist Regisseur Oliver Stone in die Kritik geraten. Der 63-Jährige, der selbst jüdische Wurzeln hat, entschuldigte sich am Dienstag für seine Bemerkungen in der britischen "Sunday Times". In dem Interview hatte Stone ("JFK", "Wall Street 2") gesagt: "Hitler war ein Frankenstein-Monster. Aber da gab es auch einen Dr. Frankenstein", der es erschaffen habe: "Deutsche Industrielle, die Amerikaner und die Briten. Er hatte viel Unterstützung. Hitler hat den Russen viel mehr angetan als den Juden".

Gefragt, warum der Holocaust dennoch stärker im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert sei, antwortete der Regisseur: "Das ist die jüdische Dominanz in den Medien. Da gibt es eine große Lobby in den Vereinigten Staaten. Sie sind fleißige Arbeiter. Sie sind ganz oben bei den Kommentaren, die mächtigste Lobby in Washington."

Jüdische Verbände warfen Stone daraufhin vor, er habe sich mit seinen "grotesken, giftigen Klischees" als Antisemit entlarvt. Der Regisseur erwecke den Eindruck, "als werde Hitler wegen eines jüdischen Einflusses ungerecht behandelt".

Stone, der Hitler bereits früher als "Sündenbock" bezeichnet hatte, entschuldigte sich jetzt: "Bei dem Versuch, die deutschen Kriegsverbrechen in einem breiteren historischen Kontext einzuordnen, habe ich eine plumpe Bemerkung über den Holocaust gemacht, die mir leid tut und die ich bereue."

Er fuhr fort: "Juden kontrollieren natürlich nicht die Medien oder irgendeine andere Branche. Der Umstand, dass der Holocaust heutzutage noch immer ein sehr wichtiges und präsentes Thema ist, ist das Verdienst einer hart arbeitenden Koalition von Leuten, die sich der Erinnerung an diese Gräueltat verpflichtet haben - und es war eine Gräueltat."