zu den vor-gestrigen Seiten
An
Amt Demmin Land
Sehr geehrter Herr Amtsvorsteher,
in Ihrem Brief vom 15. Juli d.J. fordern Sie Herrn Dr. Syberberg ultimativ auf, den Gehweg und die Straße vor seinem Grundstück Poststraße 3 in Nossendorf zu reinigen. Dr. Syberberg hat diesen Brief auf seiner Internet-Tagebuch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die www-Adresse dafür lautet:
http://www.syberberg.de/Syberberg4_2010/22_Juli.html
Ist Ihnen klar was das heißt?
Das Syberberg- Tagebuch wird wöchentlich weltweit von mehr als 30.000 Menschen gelesen - und weltweit heißt von Japan bis in den Vatikan.
Überall dort hat man nun schwarz auf weiß vor Augen in welcher Weise Sie sich nicht nur im Ton vergreifen, sondern sich darüberhinaus leider auch lächerlich machen.
Als Ortskundiger dürfte Ihnen mehr als bekannt, in welchem Zustand Dr. Syberberg vor nicht einmal zehn Jahren das alte, von der Roten Armee und den Ulbricht Kommunisten 1945 enteignete Gutshaus seines Vaters zurückkaufen mußte. Es war eine zugemauert Ruine inmitten einer Wüstenei. So sah der Sozialismus in Nossendorf aus. Ein Bild des Jammers und des Grauens zugleich.
In wenigen Jahren hat Dr. Syberberg aus dieser Ruine aus eigener Kraft und mit eigenen Mitteln wieder ein schönes und menschenwürdiges Haus gemacht und aus seinem dazugehörigen Grundstück eine im wahrsten Sinne des Wortes blühende Landschaft. Er hat Bäume gepflanzt und achtzig neue Rosenstöcke blühen dort wieder; übrigens auch exakt an der Stelle, an der Sie "nach einer Vorortkonrolle" den Wuchs einiger Grashalme beanstanden.
Sicherlich frage nicht nur ich mich, was Sie zu Ihrem Brief vom 15. Juli veranlaßt hat? Einem Brief, ich sage es noch einmal deutlicher, der in seinem rüden und anmaßenden Ton an den Stil jener Machthaber erinnert, die in der Dikatur namens DDR bis zum wohlverdienten Untergang in der Friedlichen Revolution von 1989 regiert haben. Daß dieser Ton auch im Jahre 2010 noch (oder wieder?) möglich geworden ist, erfüllt mich mit Grausen, und als Bürger - aber auch als Publizist, Autor und Filmemacher - bin ich nicht bereit, das stillschweigend hinzunehmen.
Ich fordere Sie deshalb auf, sich bei Herrn Dr. Syberberg für den o.g. Brief zu entschuldigen.
Möglicherweise ist er dem Übereifer einer untergeordneten Kraft (P. Sodmann?) geschuldet.
Ingo Langner
am 24. Juli aus Berlin
eine Kopie meiner Email geht an Dr. Syberberg persönlich
sowie an einige namhafte Journalistenkollegen von u.a. "BILD" (Berlin), "Die Welt" (Berlin), "Welt am Sonntag" (Berlin), "Der Spiegel" (Hamburg), die "Süddeutsche Zeitung" (München), "Der Tagesspiegel" (Berlin), "Die Tagespost" (Würzburg), "Neue Zürcher Zeitung" (Zürich), "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Frankfurt/Main), ARD, ZDF, sowie an weitere Persönlichkeiten des öffentlichen und kulturellen Lebens unseres Landes, darunter auch Abgeordnete des Deutschen Bundestages.