am Abend Lesen im Buch Anonyma der Frau, die sich nicht nennt, von den Vergewaltigungen 1945 schreibend, aus eigenem Leben in Berlin. Langsam bekommen die wiederkommenden Russen Gesichter, Namen, es entsteht durch Wiederholungen Routine, Abwägung, wen lieber, was besser, warum, rundum Tote, Mitgefühl mit den Fremden, Sorgen der Täten für die Betroffene, Angst vor den Eigenen, auf der anderen Seite nun. Später die Not mit den deutschen Männern. Amor und Venus. Ein altes Thema. Nicht nur unter Liebenden des Wollens.
Dass der Osten Deutschlands auch das Land der geschändeten Frauen wurde, ist nicht genug im Bewusstsein. Und das sind Mütter, Schwestern, Töchter. Was das auch für die Männer danach hiess und heute der Kinder als Zeugen. Mit erzwungenem und angenommenem Dienst an die Schändern als DDR/Stasi. Nach den Jahren davor selbst.
