Dienstag, den 14. Dezember
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kleiner Nachtrag
zum Geburtstag Edith Clever in deutschen Zeitungen

aktualisiert 10:27h

In der FAZ das Foto von Barbara Klemm 4 Spalten .Aber in der Unterschrift wieder reingefallen(G.St.) wie schon anlässlich der Zofen-Kritik, als das Bühnen-beherrschende Foto an der Wand aus Die Nacht Peter Steins Drei Schwestern zugeschrieben wurde, mit viel Theorien, was das heisst. Hier nun datiert richtig 1984 - aber, wer genau hinschaut sieht hinten an der Wand das Foto Delphis aus Die Nacht(und immer umlauert von den "Hunden der Nacht")- und wer in den Daten sich auskennt,wie hier extra benannt, weiss: da war Die Nacht schon in Paris(1983 ) aufgeführt und der Film dazu in Arbeit, die 3 Schwestern waren also nicht Ausduck dieser Szene zuhaus, einer Darstellerin, die in der 3 Schwestern schon ersetzt war durch C.K, sehr zum Kummer der Vorgängerin Edith Clever wie schnell ersetztbar sie dort war. Also alles falsch, wenn man schon solche Unterschriften macht, um die Dargestellte als Schönheit aus dem Hauses Steins vor der Verführung zu beschreiben, wie der Text denn dazu verdächtig:

In der Netz-Ausgabe der FAZ dann weitere Fotos aus den Arbeiten Marquise des Rohmer(!), Handtkes linkshändige Frau, 2x Schleefs Gertrud ohne Hinweis auf die Regie:EC, die dort als Regiseurin gezeigt wird. Wer diese Darstellerin heute beschreibt, sollte erkennen wollen, dass sie auch zu anderem fähig war und ist, als einer Rollenspielerin Grösse und wie sie diese Grenze, wann und wohin überschritt.

Und in der SZ ein Foto aus der Marquise Rohmers als einziges Bild des Lebens, und wieder mit markantem Fehler, der viel aussagt. Rohmers Marquise wurde eben nie mit den 3 oder 4 Punkten der Titelfigur O.... wie Kleist es wollte angeboten. Und das sagte viel über die eigentlich viel gerühmte Genauigkeit, mit der dieser Film langsam ins Dekorative des Historisierens versank, nachdem die andere Version aus Deutschland nun vorliegt. Auch im Spiel der gerühmten Titelfigur. Und es sagt auch etwas über das Urteil des Laudators, dem Genaueigkeit Basis seines Lobens sein sollte, hier zu unterscheiden als jeder Kritik schönste Tugend.

eines Flyers auf dem die Penthesiliea und die Marquise als Monologe am Ende zusammen an zwei aufeinander folgenden Abenden vorgführt wurden. Zweimal 4 Stunden, also 8 Stunden von einer Darstellerin, die sie nun ehren - ohne dies auch nur zu ahnen. Und das war nicht nur eine Leistung der Konzentration und der Physis des Theaters, sondern auch im Sinne der Texte und ihres Autors eine Tat ohne gleichen und allen Beteiligten gemäss - was keiner will. Und was doch zeigt mit welcher Präzision und Intensität des Geistes aus Wort und Bewegung im Raum hier gearbeitet wurde.

Und daurm wohl auch und gerade an solchen Tagen das Versagen, Fehlen, die Unkenntnis, trotz allen scheinbarbaren Bemühens auch noch im Lob nun endlich.

 

Aber warum diese kleinen Ausflüge in den Betrieb des Gewerbes aus Theater und Medien. Und warum wir damals uns daraus entfernten. Dies Bild hier -treulich gemieden wie alle von eigener Hand- zeigtdie Vorderseite

Denn noch erinnern wir uns an die Tränen gerade von dieser nun so hoch Gelobten, als das Tribunal sie auspfiff in der Akademie Ost anlässlich Heiner Müllers Einladung1990 wie sie zu sagen versuchte, warum sie das aktuelle Theater heute mied.

 

Und doch gab es auch Hilfe
ausser vom Hebbel-Theater der Nele Hertling, das sie rettete aus diesem Betrieb und Rühles Frankfurter Schauspiel-Haus und der Szene in Salzburg, wo dann der Traum doch noch aufgenommen wurde(1994), dass er heute überhaubt da ist, immer noch von allen gemieden, die heute schreiben. Das war Widerstand in Zeiten der deutschen Demokratie im Westen und ihres Kulturbetriebs, den sie sich leistete. Davon heute kein Wort, was sie aber ehrt gegen sie alle, wenn die Schuldigen zu Richtern werden.

Und wer wissen will, wie man schon damals erkannte, was hier geleistet wurde, wird das bei J.P.Faye(siehe unten) lesen können, nach der Nacht in Paris und Bernard Sobel zuhören, wenn er über das Komische in Kleist und ihrer Marquise gerade hier spricht, und er muss sich sagen lassen, was Michel Guy, der dies einlud nach Paris ans Theater im Festival d.Autumne 1993 zu kommen, nachdem alle in Deutschland sich weigerten, von ihr sagte: "wie sonst keine, allein wie sie steht"! -auf der Bühne steht -, und atmet, würde sie sagen. Und Susan Sontags "I worship her", nach der Marquise und Penthesilea in Berlin 1990: nur noch der Garbo vergleichbar in ihrem Kanon der Schönheit von innen. Und man sollte die Molly nicht vergessen, die Molly der S-Bahn, vor ihrem Fenster aufgenommen, wer wissen will, was Eros ist, im Spiel der Sprache Zu ahnen, was der Kosmos in einem Menschen ist, wenn sie ihre Kreise einmal zieht und darf, ganz wie es alle doch immer wollen, wenn sie Theater spielen, so Grüber nach dem er die Nacht gesehen).

 

So wurden für Zuspätkommende die Monologe sogar am zentralen Ort alle noch mal als Film gezeigt, wie jetzt wieder in Berlin Die Nacht und Ein Traum, was sonst als Nachhilfe am 21. und 22. Dezember im Zeughaus-Kino in Berlin.