Prgrammheft VB 2009

also nicht Hölderlin, sondern Clever-Abend?

Noch mal Hölderlin
Edith Clever
Berlin 1. Juli
vor der Volksbühne
Der Anfang
nach:
"Hölderlins Dichtung ist für uns ein Schicksal. Es wartet darauf, dass die
Sterblichen ihm entsprechen".
Heidegger '46
siehe auch >>>
nein, so sollte man nicht auftreten. Nicht, weil es irgendein Gesetz der Regie oder das Handwerk des Theaters verbietet. Nicht aus Gewohnheit und nicht aus Klugheit der Wirkung tun. Gleich zu Anfang sich so zu verstecken, in die Ecken -kommend ganz links, Anfang zu reden ganz rechts und vor dem ersten Wort sich bücken. O weh. es sich si schwer zu machen, wie ein selbstauferlegtes Kreuz dagegenan. Und dann noch erster Titel: Germanien.
auch dies Suchen nach den Texten, die sie doch kennt, alle nachschlagen können, warum um Gotteswillen so umständlich

und immer in neue Haltung bringen, den Atem, die Füsse

man denkt, hat denn da niemand gewarnt, geraten

resistent, verschlossen, allein gelassen

aber dann die Unterbrechungen, Pausen..

zunächst stockt uns der Atem, weiss sie nicht weiter, sonst nie, 4 Stundenabende ohne sowas, geht sie ab, was ist. wird ihr schlecht

die Filme des abends zeigen wo und wann und die Blicke davor und danach

und plötzlich werden wir inne

da gehts nicht allein um die Not des Autors vor seinem Irrsal 40 Jahre, letzte Stufen der Fragmente aus überseligem Munde

nein, es geht um Sie, die die des Abends

und hat sie nicht das Recht, das die Spielleiter der Theater sich herausnehmen jetzt, als Zeichen der Zeit, sie selbst zu sein, sich zu spielen, ihr Drama, sie wie sonst keine

sich auszusetzen, ihren fragmentarischen Anteil

dienend sich und so ihm aus diesem Opfer

O nein. indem sie sich liest, nur sie es kann, dient sie Hölderlin durch die Partituren seiner Texte. Not-Schrei. Da treffen sie sich.

Edith Clever sollte der Abend heissen. Hölderlin lesend.Wie damals die Gedichte aus dem Turm