Bei dem nächtlichen Isaf-Angriff seien "mit Sicherheit eine Reihe von Taliban getötet worden. Es ist möglich, dass es auch zivile Opfer gab, aber das ist noch nicht klar".
Eben dies soll geklärt werden, weil die Angaben zu den Opfern widersprüchlich sind. Die Bundeswehr sprach von mehr als 50 Toten und schloss zivile Opfer aus. Nach Angaben der Provinzregierung Kunduz kamen dagegen bis zu 90 Menschen ums Leben, die meisten von ihnen sind demnach Aufständische. Mahbubullah Sajedi, Sprecher der Provinzregierung, sagte, dass unter den Opfern auch Kinder seien, die aus den in einer Fluss-Sandbank festgefahrenen Lastern Benzin abzapfen wollten. Nach Angaben eines Sprechers des afghanischen Gesundheitsministeriums hatten sich bis zu 250 Dorfbewohner um die Laster geschart. Taliban hatten die Fahrzeuge gekapert.
Der afghanische Präsident Hamid Karzai sagte, Angriffe auf Zivilisten seien "in jeder Form unannehmbar".
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums ist mit dem von der Bundeswehr befohlenen Luftangriff ein Selbstmordattentat auf das deutsche Lager bei Kunduz verhindert worden. "Wir gehen davon aus, dass die entführten zivilen Tanklaster in Richtung des Bundeswehrlagers gebracht werden sollten, um durch ein Selbstmordattentat größtmöglichen Schaden anzurichten", sagte der Parlamentarische Verteidigungsstaatssekretär Thomas Kossendey (CDU) der "Nordwest-Zeitung". Deshalb sei die Bundeswehr so "intensiv vorgegangen" und habe Luftunterstützung der Nato angefordert.