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Der Kreis schliesst sich nach 30 Jahren genau.

Die immer noch offizielle Version zur Turmentfernung an der Nossendorfer Kirche heisst: ein Unfall, Sturmschäden und Natur, was kann man machen.

2004 nach der Restaurierung des Chores kam der alte Bauckmaier, damals Kirchenbeauftragter auch für diesen Bau und gestand in einem Vier-Augengespräch 2 Jahre kurz vor seinem Tod, was wirklich war. Der Nossendorfer Turm sei das Opfer gewesen für den geplanten Abriss des St. Bartholomäus-Turms in Demmin als Forderung von Greifswald. In solchen Fragen fremd, verstand ich nicht wozu und von wem. So legte ich es als Kuriosum ab im Gedächtnis.

Seltsam, dass der DDR-Kunstführer vom Bezirk Neubrandenburg zu der Nossendorfer Kirche alles erzähl,t aus 800jähriger Geschichte, was sich veränderte, nur aus jüngster Zeit das Verschwinden des Turms nicht. Das Bild zeigt die heutige Ansicht ohne Anmerkung eines Vorgängerturms. Auch Fotos vom Abriss waren nicht aufzutreiben, nicht in den Büchern der Kirche und so nicht vom vorigen Patsor damals H. der für seine Fotoleidenschaft bekannt ist.

Dann erfuhr ich von dem berühmten Abriss St. Jakobi in Rostock und insbesondere dessen Turm in den 50er Jahren und von Ulbrichts Wort von der sozialistischen Stadt, die keine Kirchtürme brauche, als Devise für die folgenden Abrisse in der DDR.

Und ich las von der Geschichte des DDR-Bischofs Gienke und seiner Honecker-Nähe in Greifswald zu fraglicher Zeit und zuständig für Demmin und Nossendorf, der zur damaligen Abrisszeit von St. Jakobi in Rostock studierte.

So ergab sich eine Kette, die ineinander griff. Immer noch hier das Mauern, der Sturm und wir haben nichts und wissen nichts wie wollen es nicht. Schon gar nicht, wenn es von aussen kommt. Jetzt lesen wir in der Zeitung von damals, dass nicht der Sturm den Turm gefällt, dass zwischen Sturm und Abriss ein viertel Jahr zum Nachdenken und Entscheiden blieb, dass nicht der Turm katastrophenartig aufs Dach gestürzt ist, sondern einige Schiefertafeln gefallen waren und nur das eiserne Kreuz von ca 80 cm schief gestanden sei. Und wir lesen von Protest(!) der Gemeinde(!) und Tränen. Also nicht die glückliche Rettung in der Not durch den LPG-Beloruss aus Volksdorf als Mithilfe aller zusammen in der Not. Stattdessen Protest und Trauer. Und Versuch zu verhindern also und Ohnmacht derer denen es um was ging.

Jetzt auch lesen wir vom persönlichen Erscheinen des Bischofs zur Einweihung des neuen Turms, also wieder : alles hochrangig besetzt, aber mit was für einem Bibel-Wort, mit der Rede des toten Christus vom Hymnen-Ton der DDR herab, dass aufzustehen ist aus Ruinen, die sie nun selber geschaffen- die neue Welt zu gründen, hier für das neue sozialistische Dorf mit der Feier im "Kultur"-Haus der LPG danach.

Also fragen wir endlich, wenn auch alle schweigen, fragen den Pastor Hertel: wo sind die Fotos vom Abriss, die Zeitungsarchive befragen, und jene Mitglieder der Gemeinde die weinten und protestierten, oder deren Angehörige: was war da los, nicht vor Gericht, aber dass daraus eine Pflicht wird die Wunde zu heilen, aus sich selbst. darum ist der Turm wieder nötig, zur sichtbaren Haltung der Reue, alles andere ist Zeichen der Niederlage erst heute. Und Niedergang aller Kultur, zu sehen in Gestühl, in Eingangsbetonierung und Turmkastration und Verfall, bis zur Schliessung als ich kam.

Eine Haltung des weg ist weg und wir wissen gar nichts und wozu, verführt zur Aufgabe des Ortes, der hier sein Zentrum hatte und haben sollte, für alle. So wird dieser kleine Turm am Ende der Welt zum Zeichen für die Kirche noch ganz anderer Art und die Gemeinde auch, ob sie alle bereit sind den Weg zu ebnen und öffnen, wie zu sich selbst. Und dann über sich hinaus.

 

 

http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/19.html

41Und als er nahe hinzukam, sah er die Stadt an und weinte über sie 42und sprach: Wenn doch auch du erkenntest zu dieser deiner Zeit, was zu deinem Frieden dient! Aber nun ist's vor deinen Augen verborgen. {Lukas.13,34} 13,34
Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigest, die zu dir gesandt werden, wie oft habe ich wollen deine Kinder versammeln, wie eine Henne ihr Nest unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt!{5 Mose.32,29} 32,29
O, daß sie weise wären und vernähmen solches, daß sie verstünden, was ihnen hernach begegnen wird!{Matthäus.13,14} 13,14
Und über ihnen wird die Weissagung Jesaja's erfüllt, die da sagt: "Mit den Ohren werdet ihr hören, und werdet es nicht verstehen; und mit sehenden Augen werdet ihr sehen, und werdet es nicht verstehen. 43Denn es wird die Zeit über dich kommen, daß deine Feinde werden um dich und deine Kinder mit dir eine Wagenburg schlagen, dich belagern und an allen Orten ängsten; 44und werden dich schleifen und keinen Stein auf dem andern lassen, darum daß du nicht erkannt hast die Zeit, darin du heimgesucht bist. {Lukas.21,6} 21,6
Es wird die Zeit kommen, in welcher von dem allem, was ihr sehet, nicht ein Stein auf dem andern gelassen wird, der nicht zerbrochen werde.

Tempelreinigung - Die Frage nach der Vollmacht Jesu

45Und er ging in den Tempel und fing an auszutreiben, die darin verkauften und kauften, 46und er sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: "Mein Haus ist ein Bethaus"; ihr aber habt's gemacht zur Mördergrube. {Jeremia.7,11} 7,11
Haltet ihr denn dies Haus, das nach meinem Namen genannt ist, für eine Mördergrube? Siehe, ich sehe es wohl, spricht der HERR. 47Und er lehrte täglich im Tempel. Aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten und die Vornehmsten im Volk trachteten ihm nach, wie sie ihn umbrächten; 48und fanden nicht, wie sie ihm tun sollten, denn das Volk hing ihm an und hörte ihn.

Sonntag, den 30. August
Aktualisiert 13:25 h
und so sah der Kirchturm in Nossendorf aus ein Jahr vor seiner Entfernung.
das neu errichtete sozialistische Dorf am Rande des alten. 1978. Aufn K.H.Reifschläger
Karl Kumpel fecit
Dort lebte der Maler Rumpel Anfang der 20er Jahre in N.
heute in sozialistischer Erbschaft Haus und Hof ohne Gnade.
Der Text der Bibel (Lukas 19/41- 48)von Gienke sen verwendet zur Einweihung des verstümmelten Kirchturms in N. als" neues Wahrzeichen" von Gesellscahft, Natur des Menschen und seiner Kultur-Geschichte:
Gegenvorschlag
Das ist der Fund
aus der Zeitung vor 30 Jahren im August
Ohne das Schöne keine Wahrheit.
Aus der Lüge kein Gutes.
Das Gute aber ist in der Schönheit.
Man könnte sagen von Gott.
Der Gnade.
Was in der Bibel heisst: wehe den Händlern im alten Tempel und ich werde euch nach der Verwüstung des Tempel, die kommen wird, wie ein Fluch, einen neuen bauen, verfügte hier, mit Hilfe des Eingriffs von oben, Zerstörung der alten und feindlichen Elemente von heute und auf deren Ruinen den neuen sozialistischen Bund. Und das sah dann so aus, wie unten. Wir befinden uns damit in einem brisanten politisch-religiösen und ästhetischen Komplex von ziemlicher Tragweite eines Paktes, der heute noch hält, wenn wir dafür entscheiden. Hier im Kleinen können wir viel tun. Man muss nur wollen .

Nun bin ich eigentlich nicht da die Welt zu verbessern in der Realität durch Taten in ihr. Eher gehört es zu meinem selbstgestellten oder höheren Auftrag Unheil zu sehen und darzustellen, aus der Freude daran Kraft zu finden zu neuer Form. Je grösser das Unglück, gerade der Menschen in ihrer Verblendung, um so mehr Auftrag die Lösung zu suchen in anderer Welt auf anderen Ebenen. Das wäre dann zu berichten in Filmen, auf den Bühnen, in Büchern, Systemen, die heute in Frage stehen. Das, was hier entstand vor 30 Jahren, ging unter im Müll der Zerstörungen, weil es seine Form nicht fand, sich darzustellen.


Nun in dieser Konstellation der Arbeit an sich selbst, wird das Leiden wie an sich zur Frage einer Rettung aus sich selbst. Viel ist gelungen, trotz der andauernden Gefährdungen, in der Enklave auf eigenem Territorium, vor vielen Augen täglich, aber darf man sie verschliessen vor dem Unglück im Falschen dessen, auf was und wohin man täglich schaut. Dies Haus hier und Umfeld ist auf diese Kirche zugerichtet. Alles fällt oder steht mit ihr und in ihr alles andere mit. Was zu tun ist, ist nicht nur an den Dingen und nicht nur für hier getan. Und das darzustellen wäre als neue Form zu finden.

Es gab die Vorstellung von einer sozialen Plastik als erweiterter Kunstbegriff m Westen.Vielleicht auch vom sozialen Raum wird gesprochen und meint aber etwas anderes. Dem Kirchtrumzerstörer im Osten ähnlich, denn dafür brauche es die Kirchentürme nicht. Das entsprach dem Spruch: ohne Gott und Sonnenschein bringen wir die Ernte ein. So hatten der Mann Gottes und so die Menschen auf dem Lande ihre Natur verloren.

 

Es gab die Vorstellung von einer sozialen Plastik als erweiterter Kunstbegriff im Westen.Vielleicht auch vom sozialen Raum wird gesprochen und meint aber etwas anderes als den der Kunst, eher als deren anmassender Ersatz. Dem Kirchtrumzerstörer im Osten ähnlich, denn dafür brauche es die Kirchentürme nicht und schon gar nicht die manifestationen wie sie die Schlösser und der Kosmos der (Kultur-)Güter war. Das entsprach dem Spruch: ohne Gott und Sonnenschein bringen wir die Ernte ein. So hatten der Mann Gottes und so die Menschen auf dem Lande ihre Natur verloren.

Hier aber wären die Menschen einbezogen und die Räume als Artefakt zu durchschreiten. Weltweit und in Bild und Ton. Auch aus den Verlusten aber immer im Auftrag des Gedächtnisses unserer Herkunft auf ein Ziel hin, das immer neu zu bestimmen ist. Offen und die Natur -nicht als Feind- einbeziehend. In den Ritualen von Anfang und Ende, Tag und Nacht, der Jahreszeiten wie Erde und Wasser gemäss und den Kräfte verpflichtet des Lebens über diese Erde hinaus .

Aber eines ist sicher
eine Kirche ohne Kirche ist keine Kirche.
Und auch der post-Sozialismus vom Baumarkt der Container Garagen wird nicht ersetzen, was sie war und sein kann.

Das Dorf aber ohne Kirche wird zum Slum der Favelas und der Nissenhütten des Fallachentums der Welt auf dem Müllhaufen unserer Geschichte. Wer mitmacht, paktiert, hat schon verloren in welcher Karriere auf den Trümmern der andern auch immer. Würde gibt man nur wieder durch Behauptung dagegen.