Sonntag, den 27. September
aktualisiert (unten links) 16:52h

Wie macht man einen Soloabend
mit Texten zu einem Thema geistigen Inhalts als Handlung.

Nach langer meditativer Ergründung des Kerns wird man von da aus die Bewegungen der Hände, Arme oder Gänge und den Ort besetzen, dass nichts beliebig dem Zufall des blossen Scheins überlassen wird.

So wird man mit dem Licht umgehen Räume zu schaffen der Gedanken, die die verschiednen Text-Quellen verbinden oder abgrenzen.

Man wird auch den Ton der Worte oder anderer Art einsetzen. Streng und leicht daraus das Ritual bauen, dass man gerne folgt.

Gerade zum Thema Nacht -also von Sonnenuntergang zu Sonnenaufgang- wird man, um sich nicht zu wiederholen das Eigene finden müssen am neuen Ort.

 

Seitdem das gelang gab es keine anderen Fotos mehr von anderen, denn sie sind gestohlene Bilder, aus den Gedanken enstanden, derer die sie sich machten, Form gewordener Ausduck des Geistes, insigniert. Der sie machte, fing so an seinen Weg zum Film und Theater, wo das Bildhafte wesenhafter Teil des Ganzen ist. Fotos sollten nicht durch mechanische Sekundenstopps Gesichtsverkrampfungen dokumentieren, die der normale Fluss der Gedanken-Augen gar nicht kennt, als hätte man die Stimme erwischt, wenn sie sich sucht ohne Gnade. Wenn es dem Apparat passiert, heisst es sie nicht herauszugeben als des Vertrauens Lohn. Ein Bild das nicht zur Ruhe kommt in sich ist ein fake. Gerade hier ist diese Ruhe aus Not und Unruhe das zum Bild werdende Ziel und Signet.

Auch Stehen Gegen oder Sitzen(Stühle oder sonstiges im Raum) wird man genau überlgen zum Mitvollziehen warum so und nicht anders. Sonst lieber lassen. Genstände oder Kleidung sind Fallen gleicher Weise der Beliebkeiten oder stützen den Sinn des geistigen Kosmos, der enstehen muss. Wenn er die sonst übliche Handlung über dann weite Strecken übernehmen soll.

Kommt Musik dazu, sollte sie nicht illustrativ das Wort erhöhen oder mit Stimmungen begleiten, sondern als neue Ebene kontrastieren, infrage stellen oder neu mit Sinn erfüllen.

Wer vom Film weiss welches Gewicht Augenbewegungen haben, wird sie vorsichtig einsetzen. Der Ton aber des Wortes lässt erkennen wer und was dahintersteht, denn alles andere ist nur diaphan. Die Koordinaten der Redlichkeit, in wessen Diensten dies schüzende Gehäuse birgt, entscheidet, ob es gelingt.

Wie aber anfangen -wie enden. Das wissen allein die Texte. Deren Auswahl entscheidet das Ganze. Die hiesigen Überlegungen kommen aus bisherigen Erfahrungen und können durch neue sofort umgeworfen werden. Denn nichts entsteht in sinnlicher Überzeugung nach Programm, aber alle Programme kommen aus neuen sinnlichen Forschungen der Formenstehung.
Das, was aber das Geheimnis ist, solcher Solitüde, ist der geheime Dialog hinter dem, was man sieht. Ohne dies geht es nicht. Nur aus diesem Letzten ist dieser einsame Weg erlaubt und erträglich. Bis ans Ende der Welt -aus den Ursprüngen selbst. An die Ursprünge nur aus dem Ende der Welt ins uns.

ret
korr.
orig.
Wir sind gewohnt auf dem Theater mehrere Personen als Figuren miteinander oder gegeneinander -in Dialogen oder Chören- sehen und zu hören, manchmal auch als Einzelne in monologischen Arien sich absondern zu sehen, was dann Monolog genannt wird. Dafür sind die Texte geschrieben, so sind die Darsteller ausgebildet, das sind die Regisseure gewohnt. Modernisierungen bleiben innerhalb des Systems. Wenn eine Darstellerin oder ein Darsteller die gesamte Vorstelltung alleine die Bühne ausfüllt, sollte es kein Liederabend einer Ansagerin von Texten der Dramaturgen oder Autorenabsichten sein. Sie oder er brauchen ihre meditative Aura den Raum zu besetzen und zu füllen. Nicht eigentlich ein Solo einer Person ist gemeint über den Abend verteilt(Beckett oder Th. Bernhardt), sondern die andere Möglichkeit, in einem Menschen die Welt und das Weltall abzulesen und sich vorzustellen, in einzelnen Passagen oder mehr noch in der Anlage des Ganzen. Dem sollten die Texte dienen und die Dramaturgie der Partitur oder das, was man sonst Regie nennt. Die Abstürze oder Eitelkeiten oder das mangelnde Vorstellungsvermögen von der Imaginationsfähigkeit des Publikums kennen wir aus zunehmend gescheiterten Versuchen. Hier beginnt die eigentliche Revolution des Theaters. Denn, wenn es gelingt ist es eine grosse Sache mit kleinen Mitteln oder eine Feier besonderer Art. Aus einem Menschen die Welt und in ihm das All aller zu sehen oder zu hören.