Anm. 11:16 h

...... resümiert Henryk Broder nochmal die Ereignisse von Genf: "Wie früher bei den den Konferenzen des ZK der KPdSU war es die Aufgabe der Delegierten, einen Saal zu füllen, damit Knallchargen wie der iranische Präsident ein Publikum hatten, zu dem sie sprechen konnten. In bester Agitprop-Tradition wurde eine Abschlusserklärung per Akklamation einstimmig angenommen. So betrachtet, war die Konferenz ein voller Erfolg. Jetzt muss nur noch geklärt werden, was der iranische Präsident wirklich gesagt hat."

Historische bedeutsame Reden werden nicht gehalten, weil sie gut formuliert sind, sondern in brisanter Situation werden sie wichtig, weil gesagt wird, was alle wisssen oder wollen, und weil es einer zu sagen traut und dann auch kann für alle. Der iranische Präsident hielt in Genf eine Rede, deren Inhalt nicht neu ist, aber an einem Ort wo er sich weltweiten Echo gewiss ist und, dass alle zusammenzucken, die einen, weil sie leere Gesten inzwischen lieben, leer wie ihre abgewirtschaftete Politik, und die anderen, weil es endlich offen und doch und dort gesagt wird, was zu sagen ist.

Was hat er gesagt. Dass Israel in seinem jetzigen Zustand ungute Politik betreibt und stört. Allen anderen zum Nachteil. Das sagen sogar die eigenen Leute dort im Lande. Und das sagen alle Menschenrechtsorganisationen mit Beweisen. Er benutzt die Worte rassistisch und terroristisch. Das sind heut gerade von Israel und uns allen hier gern gewälte Begriffe, um andere zu treffen und mundtot zu machen. Er sagt Israel sei aus den Kriegen der Europäer entstanden, obwohl das Kriegsziel des letzten nicht die Gründung Israels war, wie es gerne möchte. Aber für einen ausserhalb der europäischen Epoche der Weltgeschichte muss es sich so darstellen. Vom Ende Israels und Europas hat er nichts gesagt, aber sie fürchten die Konsequenz ihres Handelns, und laufen oder sehen weg. Und so schreien diese aus Europa nun auf, weil er die Wahrheit spricht. Nämlich, dass sich die europäischen Völker der Kolonialisten im letzten Akt der Kolonialpolitik ein Land nahmen, von den anderen, und dort versuchten ihr Problem mit den Juden zu lösen. Auf fremdem Territorium. Und mit ihrer alten Gewaltphilosophie aus Religion und rassisticher Ideologie, nämlich die besseren zu sein. Das darf man innerhalb ihrer Gruppe nicht sagen. Er aber sprach auf europaischem Boden, was noch mal für europäische Toleranz spricht und zu einem amerikanischen Präsident mit dunkler Hautfarbe, unsere letzte Chance vor den anderen. Wortmeldungen unserer Wähler in aktuellen Medien sprechen von Heuchelei, wenn sie von der Politik unserer Leute reden, und eine Sendereihe über grosse Reden von Ernst Reuter bis Kennedy wird von dieser nichts berichten, dann noch lieber von Hitler, auf der anderen Seite als toten Feind. Ob diese Rede auch eine grosse war, in Wucht und Form, wird man nicht erfahren, weil sie niemand wiedergibt, in der freien Presse der Menscherechte Europas. Auch nicht auf unserem Internet ist sie zugänglich, in zugänglicher Übersetzung.

Aber The Guardian zeigt einVideo( heute schon aus dem Netz gen.)in der Sprache der Eingeborenen ohne UT. Man sieht die Maskerade der Spassvögel der betroffenen und die, die rausgehen und die die klatschen, dies ist die Mehrheit mit grosser Entschiedheit. Die Rede wird zum Tribunal. In der Sache wird ein eingedrungenes Gastvolk in fremdem Land nicht ohne die leben können, die es braucht. Keine Mauern, keine Toten, keine abgeholzten Olivenbäume und keine neuen Siedlungen oder demagogische Reden und Welt-Kampagnien des Leidens wird beschützen. Weder Atombomben oder Geschichte hat bisher je gegen Wahrheit und Leben geholfen. Auch heute kann man Widerstand leisten. Er ist immer dann einer, wenn er zur Unbeliebtheit führt unter denen, die sich einschmeicheln zum besseren Gang der Geschäfte. Und sei das Toben noch so laut.

 

wer übrig blieb nach Auszug der Europäer.
nach Auszug der Europäer
ein volles Haus ohne sie,
mitten unter uns. Noch.