Freitag, den 16.Oktober
aktualisiert 22:40h
Nachtrag zu Michael Haneke Das weisse Band. Nun gesehen.
Was ihn rettet, wäre die Perfidität der Kriminalstory darin. Da sie aber fatalerweise,- nicht nur in der medialen Diskussion-, sondern der Geschichte des Landes angelastet wird, als Präfascistischer Vorbote von Auschiwtz, selbst am Anfang schon und wieder am Ende, also in den historischen Zusammenhang von Gesellschaftsuntersuchungen und als Zeichen der Landesgeschichte selbst gestellt wird, vertut die Geschichte als Story ihre Chance in sich ungeheuer zu sein. Alles wird zur ideolischen Strategie der Efekthascherie.
(Im Nachspann direkt unter dem Namen MH: "dranaturgische Mitarbeit: Jean Claude Carriere"! ) Der surreale Anspruch und die Ferne von Paris und Wien belasten diesen Film durch Nichtwissen dieses Nordens und seiner Realitäten, wenn er mehr will als seine Geschichte. Alles wird zum bösen Spiel einer ollen intelektuellen 68-Klamotte.
Schienenersatzverkehr nennen sie das, wenn statt der Züge Busse fahren. Hier sehe ich einen Bergman-Ersatzverkehr(Pastor karnifelt die Kinder) und einen Bunuel-Ersatzverkehr(surreale Erotikszenen des Arztes).Dass die Kinder Rache nehmen und das dann verkauft und gekauft wird als ordentliche Verbindung mit der Geschichte ist der Trug-Beschluss.