Der Zweck heiligt die Mittel: US-Vizepräsident Cheney verteidigt kurz vor dem Ende der Bush-Regierung die umstrittene Verhörmethode des Waterboarding. In drei Fällen sei sie angewendet worden, sagt Cheney - mit Erfolg. Barack Obama reagiert darauf nun mit scharfer Kritik - und schließt rechtliche Schritte gegen seine Vorgänger nicht aus.

Baraks Comeback: Schwere Tage fŸr Netanjahu
Shalom Jerushalmi (M'ariw) sieht schwere Tage fŸr Netanjahu, denn OppositionsfŸhrer Netanjahu bleibt im Moment nichts anderes als die Regierung bei ihrer Aktion in Gaza zu unterstŸtzen. Sicher sind dies schwere Tage fŸr Netanjahu, denn die Anerkennung fŸr den bisherigen Erfolg der Aktion erhŠlt vor allem der sozialdemokratische Verteidigungsminister Ehud Barak. Mit ihm wird die Aktion identifiziert...

Ja, Barak, der immer zu ZurŸckhaltung aufrief, schickte die Flugzeuge aus, um Gaza zu bombardieren, und sie kehrten ruhmreich zu ihren StŸtzpunkten zurŸck.
Wer kann sich eine bessere Wahlkampagne wŸnschen? Die Frage lautet nun, in wieweit die Aktion in Gaza der SchlŸssel fŸr eine neue Aufteilung der Mandate in den Umfragen ist, und auf wessen Kosten der Erfolg Baraks gehen wird.

Intuitiv wŸrde man auf Zipi Livni und die Kadima, die Partei der Mitte, tippen. Die Au§enministerin prŠsentiert sich nicht als die Person, die eine VerŠnderung der operativen Politik in Gaza herbeigefŸhrt hat, auch nicht als dominante Partnerin bei der Entscheidung, den Angriff zu starten, wŠhrend Barak der Mann war, der der Hamas direkt in die Augen geblickt hat.

Netanyahu sah sich bisher vor allem als Rivale von Livni und ihrer, von Ariel Sharon gegrŸndeten Kadima-Partei. Er wollte sich als der Mann prŠsentieren, der die wahren FŸhrungsqualitŠten besitzt - eben nicht Livni. Darauf war sein Wahlkampf ausgerichtet und nun taucht plštzlich ein neuer Mitspieler auf.

Wenn die Aktion in Gaza gelingt, wird Barak an PopularitŠt gewinnen, wenn nicht, dann wird sich das Bild všllig verŠndern. In der Zwischenzeit kann man sich gemeinsam mit den Likud-Oberen fragen, wohin eigentlich Bugi YaÕalon, der ehemalige Generalstabschef, verschwunden ist. Von ihm, dem Armeeexperten und Nummer 8 im Likud, hšrt und sieht man nicht. Hat er gar nichts zu sagen?

Zum Wahlkampf:

Erinnerungen - und ein plštzliches Comeback:
VerfrŸhte Euphorie und ein bitteres Erwachen

Ofer Shelach erinnert in M'ariw daran, dass auch der Libanon-Krieg mit einem erfolgreichen Luftangriff begann: BeflŸgelt von diesem Angriff hielt Olmert seine jŠmmerliche Rede in der Knesset am 17. Juli. BeflŸgelt von diesem Angriff suchte Israel nicht sofort nach Abschluss dieses Angriffs Wege, um die ganze Sache zu beenden, um das zu bewahren, was erreicht wurde, ohne sich in einen langen Krieg hineinziehen zu lassen... weiter geht's hier...

Und - von Ulrich Sahm, Jerusalem
Krieg und Wahlkampf

Im Prinzip wird am 10. Februar gewŠhlt. In Umfragen standen mal die Rechten hoch in der WŠhlergunst und dann wieder wurde Kadima und den Linken ein Wahlsieg vorhergesagt. Seit Samstag, als Israel Ÿberraschend gegen die Hamas in Gaza losschlug, gibt es glŸcklicherweise keine irrelevanten Meinungsumfragen zum Wahlkampf mehr.

Zipi Livni (Kadima) und Ehud Barak (Arbeitspartei) sagten wegen der Krise um Gaza ihre Beteiligung an Wahlkampfveranstaltungen ab... weiter geht's hier...

Ohne Reden mit der Hamas ist alles umsonst. Obama wirds beweisen.
Botschafter zurückziehen, Beweisen, was man gelernt hat. Man macht keine Kriege in Gettos. Mit Panzern und Bomben. Kriegsgericht. Nürnberg.

Nicht die Tunnel schliessen. wäre die Botschaft, aber die Grenzen öffnen, für Essen und Wasser und Strom zum Leben, und man brauchte keine Raketen mehr auf der einen Seite und keine Panzer oder Bomben auf der anderen.

Bis dahin, wieviel tote Kinder wird es noch geben für die Wahl in Israel. Früher gab es Kriege für Kanonen, Menschen als Kanonenfutter, heute tote Kinder für gewonnene Wahlen. Das Schlimme sind nicht, dass es solche Politiker gibt, schlimmer ist die Gefolgschaft, dass sie wählbar sich machen. Nehmt ihnen diese weg, und es gäbe sie nicht mehr. Das wäre Weltpolitik.

Washington - Der künftige US-Präsident Barack Obama hat juristische Schritte wegen möglicher Rechtsverstöße der scheidenden Regierung unter George W. Bush nicht ausgeschlossen. "Wir prüfen noch, wie wir das ganze Thema Verhöre, Inhaftierungen und so weiter angehen", sagte Obama in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview des Fernsehsenders ABC, in dem er zu möglichen Verstößen unter Bush befragt wurde: "Natürlich untersuchen wir das Vorgehen in der Vergangenheit, und ich denke nicht, dass irgendwer über dem Gesetz steht."