Er kann es sich einfach machen: In Israel hat es einen Rechtsruck gegeben, mehr als die Hälfte der 120 Knesset-Mandate kann das Lager aus Likud, Siedlern und Ultraorthodoxen verbuchen. Die Partei Israel Beitenu des Ultranationalisten Avigdor Lieberman, der für den Ausschluss der in Israel lebenden rund eine Million Arabern eintritt, ist noch vor der traditionsreichen Arbeiterpartei drittstärkste Fraktion geworden. Und Premierminister wird derjenige Abgeordnete, der eine Mehrheit der Knesset-Mitglieder zu einer Koalition vereinigen kann.

Reich rechnerisch könnte Netanjahu einer solchen Rechts-Koalition als Premier vorstehen. Doch das wäre das Ende jedes Friedensprozesses. Die rechtsgerichteten Parteien sind gegen die Gründung eines palästinensischen Staates, gegen die Aufgabe von Siedlungen im besetzten Westjordanland und gegen die Rückgabe der Golan-Höhen an Syrien.