Im wirklichen Gespräch verblassen diese Verdächtigungen. Beim Gang durch sein Haus spricht Syberberg von den Jahrzehnten, in denen er Filme gemacht hat, als einer Zeit des Exils. Ist sein Werk also in einer Art gefühlter Verbannung entstanden? Der Drang nach „Repatriierung“, nach Anbindung der Filme an einen Ort, an dem sie endlich ihren Platz haben können, liegt nahe. Auf einer der Tagebuchseiten im Web zeigt Syberberg sein Archiv, das noch in München lagert: Man sieht eine Menge alter Koffer mit Material – geradezu ein Sinnbild für die Existenz eines Heimatlosen, der darauf wartet, dies alles irgendwo endlich auspacken zu können. Die Filme selbst haben inzwischen nach Nossendorf zurückgefunden: Auf DVD gebrannt stehen sie gesammelt in einer Vitrine – in Syberbergs Geburtszimmer.