Montag. den 7. Januar
Im TV Tolstoi Krieg und Frieden für gee Generation die eigene Version mit den Gesichtern der Zeit.Mann-Frau Geschichten, Kriegssituationen, die alten Kulissen. Bilder.

Der Filmcomik zeigt den Wechsel von Grossaufnahmen, gegenscchnitten und Totalen innen und aussen für das, was man Film nennt, wenn es aus Hollywood kommt. Früher noch UFA als Europa bei sich war.

Seit der deutsche Ludwig als Requiem un Paris dendes Visconti ad absurdum führte, sind wir woanders. Seitdem wird man die Darstellung der Welt anders machen und wollen, wenn wir uns erforschen. So wie wir anders leben. Und uns und die Welt wahrnehmen

Weiter zur Interpretation Rochelle Fack , Paris , Ende ihres Textes DAS GEBROCHENE WORT für das Buch Film nach dem Film 2008 in Wien Kunsthalle ab 23. Februar.

Ein Traum, was sonst? (1994) beschließt die Reihe der gefilmten Monologe. Langsamkeit der gesteigerten Gebärden, Text überflutet von langer Stille, die physischen Variationen im Spiel der Darstellerin sind weniger sensibel, der Film erfährt einen langsamen Prozess der Auflösung. Die Bühne, ebenso karg, wie in Die Nacht oder Die Marquise von O wird von einem Band des Tons und Überblendungen zunehmend beherrscht, was ein Gefühl ängstlichen Bedrohung bewirkt. Nachrichten, Sirenen, Flugzeug- und Stadtlärm bilden ein konstantes Wehen. Edith Clever, die in den vorhergehenden Filmen Texte beeindruckend durch Länge und unzählige Variationen sprach, beginnt hier mit einem Schweigen. Die meiste Zeit der Kamera zugewandt, kehrt ihr Spiel wieder, aufmerksam, scheint zuzuhören und Erinnerungen zu fassen, die nicht mehr ausgesprochen zu werden brauchen, um mir wiedergegeben zu werden. Es gibt keine Beziehung zwischen der physischen Präsenz und was die Darstellerin einst durchmachen musste, ihr entleerter Körper und das, was früher in ihm war, teilen sich die Bühne und warten geduldig darauf, dass Syberberg entscheidet, welcher von beiden sich verfinstern, (in Nichts?) auflösen wird. Die Fotografien überbeeindruckend, Überblendungen, überströmen Edith Clever (Kindheitserinnerungen des Regisseurs, Schneelandschaften in Nossendorf, Ruinen in Berlin) folgen einander, machen diese Frau weniger augenfällig, eindeutig, weniger erreichbar. Und wenn sie nach mehr als einer Stunde zu sprechen beginnt, scheint ihr Spiel wie durch einen Nebel von Verletzungen, der allmähliche Wiederaufstieg an die Oberfläche eines ganzen Oeuvres, von dem wir nicht wissen können, ob es die Schmerzen wieder ans Licht bringen oder sie begraben will.


Anm.HJS.
(Zu den letzten Beobachtungen kann gesagt werden, dass alle Bilder und Worte und Töne, wie sie heute als Film erscheinen, montiert,wurden. Dieser Gesamteindruck wurde nachträglich hergestellt, war aber in allen Vorgängen auf der Bühne und vor der Kamera überlegt und macht diese Beobachtungen erklärbar, wie sie heute zusammen als montierte Wahrnehmung und letzlich als Entscheidung dessen wirken, der die zweite Ebene der überblendeten Bilder dazu montierte. In diesem Falle unter Mitwirkung der Darstellerin. Die eigenen Worte waren übergegangen in diese Form des Gesamteindrucks nun dsr gespielten Verhaltens, der Töne und der darübergelegten Bilder aus der Erinnerung).