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Drucken | Senden | Bookmark | Leserbrief | Merken 03.07.2008
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IRAK-STRATEGIE
Obama widerruft Rückzugsversprechen

Von Gregor Peter Schmitz, Washington
Der Vorwahlkampf ist gerade vorbei, da ändert Barack Obama seine Linie in der Irak-Politik: Er will die US-Truppen nicht mehr im Eiltempo abziehen, sondern schrittweise und in Abstimmung mit dem Militär. Gegner werfen ihm Wortbruch vor - doch der neue Pragmatismus könnte sich auszahlen.

Barack Obama gibt sich patriotisch in diesen Tagen. Am Donnerstag tritt er vor Veteranen der US-Armee auf, am Freitag feiert er den Unabhängigkeitstag bei einem Picknick mit Familien in Montana. Zwischendurch besucht er Militärbasen in Colorado. Die Auftritte im Westen der USA sollen signalisieren: Der manchmal unnahbar erscheinende Senator versteht alle Amerikaner. Auch politisch nähert er sich dem Mainstream an.

Jüngstes Beispiel: die Irak-Strategie.

 

AP
Kandidat Obama: Amerika soll nicht als Verlierer dastehen

Im parteiinternen Duell mit Hillary Clinton hob Obama seinen frühen Widerstand gegen den Einmarsch unermüdlich hervor. Er versprach, als Präsident die US-Truppen rasch aus dem Irak abzuziehen. Im vergangenen September legte sein Team dazu einen detaillierten Plan vor. Der sah die Rückkehr der Soldaten innerhalb von 16 Monaten vor.
Doch von diesem Zeitrahmen scheint sich der demokratische Hoffnungsträger nun zu verabschieden. Seine außenpolitische Beraterin Susan Rice sagte zwar am Mittwoch: "Wir müssen uns immer noch unbedingt zurückziehen." Aber Rice fuhr fort, das werde in Abstimmung mit den Militärkommandeuren vor Ort erfolgen und in einer "verantwortungsvollen" Weise. Obama selbst stellte schon in der vergangenen Woche bei einem Wahlkampfauftritt nicht keinen raschen Rückzug mehr in Aussicht. Verhalten sprach er von einem "schrittweisen" Prozess.

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Barack Obama John McCain David Axelrod Irak
zu SPIEGEL WISSENSein Chefstratege David Axelrod beteuerte zwar umgehend, die Haltung des Kandidaten sei doch gar nicht anders als vorher. Er habe immer gesagt, man müsse beim Abzug aus dem Irak so vorsichtig sein, wie man beim Einmarsch unvorsichtig gewesen sei. Doch Obama weicht seine bisherige harte Haltung auf - das lässt sich nicht wegdiskutieren.
Der Kurswechsel war schon länger absehbar. Im März sagte Obamas damalige außenpolitische Beraterin Samantha Power der BBC, als Präsident werde sich Obama nicht nur an seinen Wahlkampfversprechen orientieren, sondern an der Lage vor Ort. Damals verursachte Powers Bemerkung noch Aufregung. Durch die Entwicklungen im Irak wurde ein Umdenken Obamas aber fast unvermeidbar.

Was die Iren abgelehnt haben.
auf einen Blick

was ist dagegen alles Geschwätz von Wertegemeinschaft der Freiheit und des Rechts (Ha!) mit einem Deutschland der Ostenteignungen oder Demokraten(siehe "Bürgerentscheid" Elbschlösschenbrücke Dresden und man beachte die Worte der "Politiker" und Gerichte im Vergleich mit den Geschäften der Brückenbauer)...

Als ich 1954 Ostern meine erste Reise ins Ausland machte, war es nach Brüssel, weil nahe und über die Grenze. Der Grosse Markt und die Strassen wie Häuser und Schriften waren, wie dem Kind ein Märchen, ohne Kriegsschäden, ein anderes Land. Als ich vor einiger Zeit wiederkam, erkannte ich die Stadt nicht wieder. Die Bilder hier aus Brüssel und Strassburg und Luxemburg gehören zu einem Europa eines anderen Planeten, als jenes von dem ich komme.